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Therapie von Alkoholkabhängkeit

Bei der stationären Therapie von Alkoholabhängigen sollte das Thema „Arbeit“ bzw. „Arbeitslosigkeit“ stärker als bisher Berücksichtigung finden. Dies ist eines der vorläufigen Ergebnisse einer Studie der Arbeitsstelle "Sucht- und Drogenforschung (SAUS)" der Universität Oldenburg unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg. Die Studie wird von der Landesversicherungsanstalt Oldenburg-Bremen finanziell gefördert und verfolgt das Ziel, Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung des Behandlungssystems aufzuzeigen und diese ggfs. in einem Modellversuch zu erproben.

Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts, das noch bis Ende 1999 läuft, wurden 161 Patienten und deren Therapeuten und Ärzte aus fünf stationären Einrichtungen befragt. Aus den Daten geht eine hohe Zuversicht der Patienten für die Bewältigung ihrer Zukunft sowie positive Einschätzungen der Therapeuten hervor. Deutlich wurde aber auch, daß ein Großteil der Alkoholabhängigen Probleme am Arbeitsplatz bzw. mit Arbeitslosigkeit hat. So waren 49 Prozent der Patienten arbeitslos. Von den erwerbstätigen Alkoholabhängigen wurde zudem häufig das Thema „Probleme am Arbeitsplatz“ angesprochen. Nach Ansicht der Wissenschaftler der Arbeitsstelle sollten diese Themenbereiche stärkere Berücksichtigung in den therapautischen Konzepten finden.

Ein weiteres Feld möglicher Verbesserungen sehen die Wissenschaftler in einer engeren Kooperation zwischen ambulanten und stationären Einrichtungen. In diesem Zusammenhang hat z.B. die Nachsorge eine große Bedeutung, da die meisten Rückfälle in den ersten vier Wochen nach der stationären Behandlung auftreten.

Kontakt: Arbeitsstelle "Sucht- und Drogenforschung (SAUS)", Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, Wiss. Mitarb. Knut Tielking, Tel. 0441/798-5156, Fax –5180, E-Mail: Alkohol@hrz1.uni-oldenburg.de