UNI-INFO Erstsemester extra
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Sie kommen aus dem Ausland und be-
ginnen Ihr Studium an der Universität
Oldenburg?
Wir unterstützen Sie gerne bei allen Fragen
rund um Ihr neues Leben und Studium!
Für neue internationale Studierende or-
ganisiert das International Student Office
(
ISO) eine internationale Orientierungs-
woche vom8. bis 11. Oktober. Sie erhalten
Tipps für das Alltagsleben sowie Unter-
stützung bei den anstehenden Formali-
täten und bei der Stundenplanerstellung.
Auch nach Semesterbeginn steht Ihnen das
ISOzur Seite: Ob es umdieAufenthaltser-
laubnis, Fragen zur Krankenversicherung
oder umStipendien geht – kommen Sie zu
uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.
Willkommen! Welcome!
Unterstützung für internationale Studierende
You‘re an international student and
about to start studying at the University
of Oldenburg?
We’ll happily support you in all aspects
of living and studying here!
The International Student Office is
organizing an international orientation
week that will take place from 8 to 11
October. This is a great opportunity
to find new friends, arrange your time
table and get organized.
The ISO team will be there for you
throughout the whole time of your
stay: Whether it’s about your residence
permit, health insurance or scholar-
ships – come and see us, we’ll be happy
to help.
Ab ins Ausland –
10
gute Gründe
Fremdsprachen lernen sich leich-
ter dort, wo sie gesprochen und
gelebt werden. Wer kann schon
behaupten, er habe auf Englisch,
Arabisch, Russisch gelebt, studiert,
geträumt, vielleicht geliebt?
Interkulturelle Erfahrungen berei-
chern! Sowohl persönlich als auch
beruflich. Und sie machen Spaß!
Enjoy the ERASMUS-Experience.
Vernetzung total! Freunde überall.
Jobchancen erhöhen – bei vielen
Unternehmen sind Auslandserfah-
rungen ein wichtiges Einstellungs-
kriterium.
Blick über den fachlichen Tel-
lerrand.
213
Partnerunis weltweit.
Auslands-BAföG und Stipendi-
enprogramme öffnen Türen!
Raus aus Deutschland, weg von
zu Hause.
„
Same same but different“ –
Viele Wege führen zum Ziel!
Das Team des International Stu-
dent Office (ISO) berät Sie gern zu
allen Fragen rund um das Thema
Auslandssemester.
Bettenlüften in Schäßburg: Im Zentrum
der siebenbürgischen Kleinstadt gibt es
viele malerische Altbauten zu bewun-
dern.
Module man an der ausländischen
Partneruni besuchen möchte und
welchen Veranstaltungen das an der
Heimatuni entspricht.“ Für ihr Ma-
sterstudium Deutsch als Fremdspra-
che habe sie in Rumänien 15 Kre-
ditpunkte erreichen sollen. „Das ist
eine faire Vorgabe. Man muss sich
im Ausland ja an ein anderes Um-
feld gewöhnen“, findet Catharina.
Finanziell erhalten ERASMUS-Stu-
dierende einen Mobilitätszuschuss,
der zwischen 150,- und 200,- Euro
im Monat liegt.
Nachdem das International Student
Office ihr den Studienplatz in Brasov
vermittelt hatte, tauschte Cathari-
na auch E-Mails mit dem ISO der
rumänischen Universität aus. „Das
lief alles auf Englisch“, sagt sie. „Ich
wurde gefragt, ob ich einen Platz im
Wohnheim reserviert haben möch-
te, einen Rumänisch-Kurs besuchen
will, und ob mich bei meiner Ankunft
jemand vom Bahnhof abholen soll.“
Sich in der siebenbürgischen Stadt
einzuleben, fiel Catharina Albrecht
nicht schwer. „Es gab dort eine Grup-
pe des ERASMUS Student Network
(
ESN), die Kennenlerntreffen, Partys,
Stadtführungen und Kulturelles orga-
nisiert hat“, sagt sie. Insgesamt zieht
Catharina ein durchweg positives Fa-
zit ihres Aufenthalts – und schwärmt
von interessanten Lehrveranstal-
tungen zur deutschen Sprachinsel in
Rumänien, von Wandertouren durch
die Karpaten und der Gastfreund-
schaft der Menschen. „Zu meckern
habe ich eigentlich nur, dass es in
Brasov im Gegensatz zu Oldenburg
keine Balkanpartys gab“, sagt sie und
lächelt. (mb)
Fernweh? ERASMUS hilft!
Schnell eingelebt: Catharina Albrecht (links) war von der großen Gastfreundschaft in
Rumänien beeindruckt.
„
Ich wollte mal was Neues machen
und eine nicht ganz so vertraute Kul-
tur kennenlernen“, sagt Catharina
Albrecht über ihre Motivation, ein
Auslandssemester in Rumänien zu
verbringen. Die 24-jährige Studentin
der Uni Oldenburg war im vergan-
genen Wintersemester zu Gast an
der Germanistik der Universität Bra-
sov (Kronstadt). Möglich gemacht
hat den Aufenthalt das ERASMUS-
Programm, für das sich reisefreu-
dige Oldenburger Studierende beim
International Student Office (ISO)
bewerben können. „Ich hatte anfangs
leichte Zweifel, ob ich dieses Aus-
landssemester wirklich machen soll
–
nach der tollen Beratung im ISO
waren die aber wie weggeblasen“,
erinnert sich Catharina.
Die Anmeldung zum ERASMUS-
Programm sei unkompliziert ge-
wesen. „Um den Studienplatz zu
bekommen, ist vor allem das soge-
nannte Learning Agreement wich-
tig“, sagt Catharina. „Das ist ein For-
mular, auf dem man angibt, welche
UNI-INFO extra: Natalia, du studierst
Wirtschaftswissenschaften im 9. Se-
mester, stehst kurz vor dem Abschluss.
Worum geht es in deiner Bachelor-
Arbeit?
MOVCHAN: Das Thema lautet „See-
schifffahrt im Kontext der Weltwirt-
schaftskrise“. Viele denken ja, dass die
Krise vorbei ist. Dass das nicht so ist,
kann man zum Beispiel gut am Hafen-
und Containerbereich erkennen.
UNI-INFO extra: Du kommst aus
Krymsk, Russland, das liegt unweit
des Schwarzen Meers. Liegen hier be-
reits die Ursprünge deines Oldenburger
Bachelor-Themas?
MOVCHAN: Das kann schon sein. Von
Krymsk bin ich zum Studieren nach
Nowotscherkassk gezogen, eine Stadt
in etwa so groß wie Oldenburg, am Don
gelegen, nicht weit entfernt von Rostow.
Man sieht: Ich war immer da, wo das
Wasser ist.
UNI-INFO extra: Was hast du in No-
wotscherkassk studiert?
MOVCHAN: Das ist schwer zu über-
setzen, so etwas wie die „komplexe
Benutzung von Wasserressourcen“ –
vielleicht am ehesten erklärbar mit dem
schlichten deutschen Wort „Wasser-
wirtschaft“. Fünf Jahre lang ging das
Diplomstudium.
UNI-INFO extra: Was war in Nowot-
scherkassk anders als in Oldenburg?
MOVCHAN: So ziemlich alles. Ich
habe damals in einem Studentenwohn-
heim gewohnt. Das ist mit einem deut-
schen Studentenwohnheim überhaupt
nicht vergleichbar. Es sind dort andere
Lebensbedingungen, einfachere. Man
lebt auf engem Raum zusammen. Wenn
man da rausgeht, darf man sich als „so-
zial kompetent“ bezeichnen.
UNI-INFO extra: Warum fiel deine
Wahl ausgerechnet auf Oldenburg?
MOVCHAN: Um meine Deutschkennt-
nisse zu verbessern, habe ich über ein
Internetportal Mailkontakt zu deut-
schen Studierenden aufgebaut. So hat
sich die eine oder andere Internet-
freundschaft entwickelt, und so kam
ich erstmals nach Oldenburg zu Besuch.
Später dann nochmals auf Einladung
der Universität, um den verbindlichen
Sprachtest zu absolvieren.
UNI-INFO extra: Im Sommer 2006
tratst du die Reise dann an.
MOVCHAN: Ja, als die Fußballwelt-
meisterschaft ganz Oldenburg in einen
Ausnahmezustand versetzte.
UNI-INFO extra: Russland war leider
nicht dabei. Immerhin kam die Ukraine
ins Viertelfinale …
MOVCHAN: Das alles habe ich nur
am Rande verfolgt. Zunächst habe
ich mich sehr allein gefühlt. Die erste
Zeit war schwierig. Mein Deutsch war
noch nicht so gut, obwohl ich bereits
Sprachkurse in Nowotscherkassk be-
legt hatte.
UNI-INFO extra: Wie hast du die erste
Zeit überstanden?
MOVCHAN: Ich habe gemerkt, wie
viele russischsprachige junge Leute
es in Oldenburg gibt. Damit habe ich
nicht gerechnet, und das hat geholfen.
Ich habe viel mit meinen Eltern ge-
skypt. Und irgendwann habe ich dann
die Sprachbarriere überwunden – das
passierte einfach, ich kann es nicht an
einem bestimmten Tag festmachen.
UNI-INFO extra: Was war das besteMit-
tel, die Sprachbarriere zu überwinden?
MOVCHAN: Fragen, auf die Leute zu-
gehen, Mut entwickeln. Das ist einfach
das beste Rezept. Allerdings auch ein
schwieriges.
UNI-INFO extra: Warum?
MOVCHAN: Wir haben eine andere
Kultur in Russland. Das direkte Zu-
gehen auf die Leute, das ist nicht so
üblich, und als Student ist man eher
schüchtern. Aber in Oldenburg hat mich
dann auch das ISO sehr bestärkt und
unterstützt. Obwohl die Tendenz am
Anfang schon stark ist, sich vorrangig
in Gruppen russischsprachiger Kommi-
litonen aufzuhalten. Da kam es zu An-
fang kaum zu Kontakten mit deutschen
Studierenden – der aber so wichtig ist,
um anzukommen und die Sprache zu
lernen. Ich glaube, in der ersten Zeit
wollten auch deutsche Kommilitonen
wenig mit uns zu tun haben, weil wir
eben viel Russisch gesprochen haben.
Ich bin froh, dass sich das mit der Zeit
stark verändert hat.
UNI-INFO extra: Dein wichtigstes
Erlebnis während deines Studiums in
Oldenburg?
MOVCHAN: Das war für mich ein Lern-
erfolg: Als wir im Modul Kommunika-
tion in einer Gruppe von fünf Leuten
eine Hausarbeit zu schreiben hatten,
das Ganze dann präsentierten – und ich
eine Note bekamen, die zum Teil sogar
besser war als die Note von deutschen
Kommilitonen. Da habe ich für mich
gesehen: Du kannst es. Das war ein
Anstoß zum Weitermachen.
UNI-INFO extra: Deine weiteren Pläne
nach dem Studium?
MOVCHAN: Ich möchte schnellstmög-
lich mein erworbenes Wissen in die
Praxis umsetzen, möglichst in einem
kaufmännischen Unternehmensbereich,
idealerweise in einer Marketingabteilung.
UNI-INFO extra: Wie lange hast du
Zeit, eine Arbeit zu finden?
MOVCHAN: Nach dem Bachelor-Ab-
schluss muss ich innerhalb eines Jahres
Arbeit gefunden haben. Sonst muss ich
zurück nach Russland. Aber ich bin
sehr optimistisch, dass es klappt. Ich
habe ja schon während meines Prakti-
kums sehr wichtige Arbeitserfahrungen
gesammelt.
Interview: Matthias Echterhagen
„
Irgendwann habe ich die
Sprachbarriere überwunden“
Natalia Movchan aus Russland berichtet über ihre erste Zeit an der Uni
UNI-BLICKE
Campus Wechloy (hier ein Blick auf
die Cafeteria): Oldenburgs naturwis-
senschaftliche Hochburg. Hier tüfteln
sie an Windenergieanlagen und Halb-
leitern, hier regieren Skalare und Vek-
toren, Quantoren und Neuronen. Und
hier schimmert es überall durch, das
Backsteinrot des Anfang der 1980er Jahre
errichteten Gebäudes, für das die Univer-
sität mehrere Architekturpreise erhielt.
Natalia Movchan: Anstoß zum Weitermachen.