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Hochschulpolitik

Chance, eine positive Vision zu entwickeln

Senat befürwortet einstimmig die Leitbilddiskussion

Einstimmig hat der Senat auf seiner Januar-Sitzung die eingeleitete Leitbilddiskussion begrüßt und damit das Tor für den Diskussions- und Strategieprozess weit geöffnet. Er verabschiedete dazu ein von der Kommission für Hochschulentwicklungsplanung (HEP) vorgelegtes Papier, in dem betont wird, die Universität gebe sich auf diese Weise selbst eine Chance, jenseits von verordneten Zielvereinbarungsdiskussionen eine positive Vision zu entwickeln und ihr eigenes Potenzial besser als bisher auszuschöpfen.

Das höchste Gremium der Universität folgte Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind gut 100 Tage nach seinem Amtsantritt in der Absicht, der Universität für die Zukunft einen Handlungsrahmen und ein klares Profil zu geben. Auch die studentischen VertreterInnen votierten grundsätzlich positiv, mochten jedoch nicht allen Punkten des Beschlusses ihre Zustimmung geben.

Die Fakultätsräte, mehrere Gruppierungen und Einzelpersonen haben sich bereits mit dem ersten Entwurf des Präsidenten-Papiers konkret befasst und viele Anregungen bzw. Ergänzungsvorschläge gemacht. Sie wurden zusammengefasst und zu einem Teil in ein überarbeitetes Papier aufgenommen, das den Fakultätsräten zu ihren Sitzungen am 2. Februar erneut zur Diskussion und als Basis für den eigenen Strategieprozess vorgelegt wird. Dieser soll für jede Fakultät bis zum 1. Juni abgeschlossen sein, um dann das Universitätsleitbild durch den Senat verabschieden zu können.

Am 17. Februar konstituiert sich die Lenkungsgruppe auf zentraler Ebene, der neben dem Präsidenten und der Vizepräsidentin für Verwaltung und Finanzen, Gerlinde Walter, die DekanInnen und GeschäftsführerInnen der Fakultäten sowie je ein Vertreter des Didaktischen Zentrums, der sonstigen Wissenschaftlichen Zentren, der Zentralen Einrichtungen und des Personalrats, zwei VertreterInnen der Verfassten Studierendenschaft und die Frauenbeauftragte angehören. Diese Gruppe soll den gesamten Prozess inhaltlich begleiten. Eine Koordinierungsgruppe aus den Stabsstellen und dem Planungsdezernat soll dafür sorgen, dass die Beschlüsse und Anregungen umgesetzt und kommuniziert werden.


DH wieder erfolgreich

Vier von sieben Sitzen im Senat / Nur noch ein Sitz für LiLi

Die älteste ProfessorInnengruppe der Universität, die Demokratische Hochschule (DH), hat bei den Senatswahlen deutlich gewonnen und damit ihre Wahlschlappe von vor zwei Jahren ausgebügelt. Sie errang 4 der 7 Professor-Innensitze (2003:2) und verdrängte die Hochschulautonomie (HA) mit 2 Sitzen (vorher 3). Die Linke Liste (LiLi) ist nur noch mit einem Sitz vertreten (2). Bei den Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen errang die HA beide Sitze, bei den MitarbeiterInnen des technischen und Verwaltungsdienstes (MTV) gab es wieder je einen Sitz für „Verdi“ und einen Sitz für „Signal“. Bei den Studierenden, bei denen die Wahlbeteiligung noch einmal von 6,9 Prozent auf 5,1 Prozent fiel, errang die Liste „Wir im Senat, FachschafterInnen und andere“ (WISENT) beide Sitze.

Die Wahlbeteiligung bei den Profes-sorInnen lag bei 72,8 Prozent, bei den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen bei 20,1 Prozent und im MTV-Bereich bei 44,1 Prozent. Die personelle Zusammensetzung des Senats: ProfessorInnen: Gerd Hentschel, Wolfgang Nebel, Georg-Martin Klump, Jürgen Rullkötter (alle DH), Hilke Günther-Arndt, Barbara Moschner (beide HA), Ulrich Ruschig (LiLi), Wiss. MitarbeiterInnen: Rainer Koch, Ute Vogel (beide HA), StudentInnen: Fabian Ghana, Gerrit Wolken-Möhlmann (beide WISENT), MTV: Hanna ten Brink (Signal), Gunda Schulze (Verdi).

Stupa-Wahlen
Zu den Wahlen zum Studierendenparlament gingen immerhin 13 Prozent der Wahlberechtigten. Mit 12 Sitzen (2004: 13 Sitze) stellt die Grüne Unabhängige Mitte wieder die größte Fraktion. Es folgen die Liste LI mit 7 (7), AStA für Alle mit 5 (4), RCDS mit 2 (3), LHG mit 1 (2), CORRUPT mit 2 (1). Die erstmals angetretenen Listen Internationale Hochschulgruppe (8 Sitze), Liste Wechloy (3) und Denk Räume (3) errangen auf Anhieb ein gutes Viertel der Sitze des 50-köpfigen Parlaments.


Senat: Forschungs- und Lehrexzellenz verknüpfen

Beschluss zum Leitbild- und Strategieprozess der Universität Oldenburg im Wortlaut

(1) Der Senat begrüßt die Einleitung einer Leitbilddiskussion mit dem Ziel, bis Mitte 2005 zu klaren Perspektiven für die Carl von Ossietzky Universität bis 2010 zu kommen. Die Universität eröffnet sich damit selbst die Chance, jenseits von verordneten Zielvereinbarungsdiskussionen eine positive Vision zu entwickeln und ihr Potenzial besser als bisher auszuschöpfen. Der Senat begrüßt die Benennung von Eckdaten, die dieses Ziel konkretisieren. Die Eckdaten haben die Unterschiede zwischen Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften produktiv zu berücksichtigen, weswegen der Dialog zwischen und mit den Fakultäten unverzichtbar ist (mit 12:0:0 beschlossen).

(2) Der Senat begrüßt die Orientierung auf eine transdisziplinäre Forschungsuniversität mit gesellschaftlich engagierter Forschung, die dem Vorbild des Namensgebers der Universität gerecht wird. Der Senat hält fest, dass Transdisziplinarität nur auf der Grundlage exzellenter disziplinärer, zum Teil individueller Forschung gelingen kann (mit 11:0:1 beschlossen).

(3) Der Senat fordert die Verknüpfung von Forschungsexzellenz mit Lehrexzellenz. Im Jahre 2010 zeichnet sich die Universität Oldenburg durch ein forschungsorientiertes und international anschlussfähiges Studium in Bachelor- und Masterstrukturen aus. Sie hat die Vorreiterrolle, die sie durch die frühzeitige Konzeptionierung und Einführung der neuen Studienstrukturen übernommen hat, durch eine qualitativ hochwertige Ausgestaltung dieser Studiengänge in transdisziplinärer Perspektive zu einer Vorbildfunktion ausgebaut. Dabei sind die Ausgestaltung der Lehrerbildung in Bachelor- und Masterstrukturen und die Sicherung von Qualität bezogen auf Struktur, Prozesse und Ergebnisse besondere Anliegen. Bei den Eckpunkten für Studium und Lehre im Papier des Präsidiums vermisst der Senat insbesondere die Entwicklung von Qualitätsstandards für die fortlaufende Weiterentwicklung von Studium und Lehre sowie das Angebot von Promotionsstudiengängen. Der letzte Eckpunkt könnte besser lauten „Stärkung des gesellschaftskritischen Profils als Attraktor für engagierte Studierende und Forschende“ (mit 10:2:0 beschlossen).

(4) Um die vorgenannten Ziele zu erreichen, werden Strukturen und Prozesse in der gesamten Universität kritisch gesichtet und optimiert, was an das Universitätsmanagement besondere Herausforderungen stellt. Bei den Eckpunkten zu diesem Bereich vermisst der Senat insbesondere die professionelle Unterstützung der Mitteleinwerbung, die Weiterentwicklung vorhandener Strukturen und Prozesse und ihrer Optimierung, die Sicherung einer forschungsorientierten Infrastruktur sowie die (Weiter-)Entwicklung und Sicherung hochwertiger Beratungs-angebote für Studierende (mit 10:2:0 beschlossen).

(5) Der Senat unterstreicht, dass die Entwicklung und Operationalisierung des Leitbildes integrierter Bestandteil der Hochschulentwicklungsplanung ist. Er regt an, die Leitbildentwicklung mit weiteren Prozessen zu verknüpfen. Dies gilt auch für den Abschluss der Zielvereinbarung mit dem Land, die so weit dies zeitlich möglich ist, an das Leitbild adaptiert werden sollte. Weiterhin ist die (Fort-)Entwicklung der Hochschulkooperationen mit der Leitbildentwicklung insoweit zu verknüpfen, dass eine eigenständige Profilierung der CvO Universität möglich bleibt (mit 11:1:0 beschlossen).

 

Teilzeitstudium

Mit Nachdruck hat die Frauenbeauftragte der Universität, Claudia Batisweiler, vor dem Senat für die Einrichtung eines Teilzeitstudiums plädiert, das insbesondere für Frauen mit Kindern angeboten werden müsse. Die Universität rühme sich mit der frühen Einführung von Bachelor und Masterstudiengänge, habe aber trotz mancher Ankündigungen keinerlei Initiativen ergriffen, ein Teilzeitstudium zu ermöglichen. Das stehe auch im deutlichen Widerspruch zur ihrer Auszeichnung als familiengerechte Hochschule.

In ihrer Antwort sagte die neue Vizepräsidentin für Lehre, Prof. Dr. Karen Ellwanger, Studierende mit Kindern befürchteten in den alten Studiengängen oft, Langzeitgebühren zahlen zu müssen, weil sie das Studium nicht in der Regelstudienzeit schafften. Diese Befürchtung bestehe zu Unrecht, da Erziehungszeiten großzügig angerechnet würden. Beim Bachelor werde es bald schon die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums geben, in dem durchschnittlich 30 statt 60 Kreditpunkte pro Studienjahr erworben werden müssen. Darüber hinaus gelte es mittelfristig, in den einzelnen Fächern, soweit kapazitär möglich, Studienordnungen für das Teilzeitstudium zu erarbeiten, die spezifische inhaltliche Abfolgen und Zeitkorridore berücksichtigten. Außerdem sollen auch Einzelvereinbarungen ermöglicht werden.

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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