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Hochschulpolitik

Vier Sonderforschungsbereiche und zehn Graduiertenkollegs

Neues Leitbild formuliert Ziele für die Universität Oldenburg bis 2010

Als „Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft“ hat Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind die Verabschiedung des Leitbilds der Universität durch den Senat bezeichnet. Es beschreibt den gewünschten Rahmen für die Entwicklung der Universität bis zum Jahr 2010.

Nach der Verabschiedung des Leitbilds, das gegen die Stimmen der Studierenden bei drei Enthaltungen angenommen wurde, werden jetzt Zielvereinbarungen zwischen dem Präsidium einerseits und den Fakultäten, Zentralen Einrichtungen und Verwaltungsdezernaten andererseits in Angriff genommen. Den Anfang machen die Fakultät 3 Sprach- und Kulturwissenschaften, das Dezernat 3 Studentische und Akademische Angelegenheiten und die neu gegründete Zentrale Einrichtung IBIT, in der die Bibliothek, das Rechenzentrum und die Datenverarbeitung der Verwaltung zusammengefasst sind. Im Rahmen eines Pilotprojekts wurde eine erste Zielvereinbarung bereits mit dem Hochschulsport getroffen.

In dem jetzt gültigen Leitbild bekennt sich die Universität Oldenburg als „Stätte exzellenter Forschung und Lehre“ in der Tradition ihres Namensgebers Carl von Ossietzky zu einer aktiven gesellschaftsorientierten Rolle der Wissenschaft. Betont wird zudem der Beitrag der Universität zum Prinzip des „lebenslangen Lernens“ und die feste Verankerung in der Region. Dabei soll Oldenburg nicht nur national, sondern auch international ein immer attraktiverer Forschungsstandort mit überzeugender Spitzenforschung und gezielter Nachwuchsförderung werden. Eine Forschungsorientierung soll es dabei auch auf allen Ausbildungsebenen von den Bachelor- (BA) und Master- (MA) bis zu den Promotionsstudiengängen geben.

Die Ziele bis zum Jahr 2010 sind in insgesamt 31 Eckpunkten konkretisiert. Die wichtigsten:

• Erhöhung des Drittmittelvolumens auf 25 Millionen s (Stand 2004: 18,8 Millionen €)
• Vier Sonderforschungsbereiche (SFB)/Transregios (Stand 2005: drei SFB) und zehn Graduiertenkollegs (Stand 2005: vier Graduiertenkollegs)
• Stabilisierung und Vernetzung bestehender Forschungskerne und Aufbau von Graduiertenkollegs, Forschergruppen und Sonderforschungsbereichen, auch im kultur- und sozialwissenschaftlichen Bereich sowie im Schnittbereich von Natur- und Sozialwissenschaften
• Verknüpfung der regionalen Forschungskompetenz und Beteiligung an mindestens einem Exzellenz-Netzwerk mit anderen Forschungseinrichtungen
• Optimierung der Möglichkeiten des BA/MA-Systems mit dem Anspruch, eine in der Umsetzung der BA/MA-Strukturen führende Universität in Deutschland zu werden
• Ausbau der (fach)didaktischen Forschung


Das neue Leitbild

Interdisziplinäre Forschungsuniversität mit forschungsorientiertem Studium

Das Leitbild definiert den Rahmen für die inneruniversitäre Entwicklung bis zum Jahr 2010.

Es ist das Ergebnis eines umfassenden Konsultationsprozesses in der Universität und bildet das Dach für eine kreative inhaltliche Füllung durch die Fakultäten und Organisationseinheiten im weiteren Strategieprozess. Mit den kommenden Zielvereinbarungen werden die Rahmenziele des Leitbilds, die insbesondere in den Eckpunkten formuliert sind, inhaltlich ausgefüllt und umgesetzt. Die Ergebnisse dieses zielorientierten Prozesses geben der Universität ihr konkretes inhaltliches Profil.

Uni Oldenburg 2010

Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg bekennt sich, in der Tradition ihres Namensgebers, zu einer aktiven gesellschaftsorientierten Rolle der Wissenschaft. Als Stätte exzellenter Forschung und Lehre reflektiert sie die Bedeutung ihres Wirkens im gesellschaftlichen Kontext. In ihrem Bildungsauftrag nimmt der Grundsatz des lebenslangen Lernens einen besonderen Stellenwert ein. Sie ist fest verankert in der Region und führt den Dialog mit einer breiten Öffentlichkeit weit über den Standort hinaus. Die Universität hat im Jahr 2010 ihre Position als mittelgroße, eigenständige Forschungsuniversität gefestigt und ist für die Zukunft gerüstet durch

• eine überzeugende Spitzenforschung und die damit verbundene Nachwuchsförderung,
• eine Lehre, die durch Forschungsorientierung, Interdisziplinarität und intensive
Betreuung gekennzeichnet ist,
• die steigende Einwerbung von Drittmitteln,
• eine nationale Spitzenstellung in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern,
• eine starke Dienstleistungs- und Beratungsorientierung,
• die konsequente Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien,
• eine nachhaltige Politik der Gleichstellung von Männern und Frauen und ein familienfreundliches Klima.

Spitzenforschung durch Interdisziplinarität

Die Universität Oldenburg ist ein national und international attraktiver Forschungsstandort.Alle Fächer haben transparente Exzellenzkriterien entwickelt, die sich an Qualität, Effektivität, Effizienz und Originalität ausrichten und internationalen Standards entsprechen. Die Universität schafft Raum für die Vernetzung von Forschungsgebieten innerhalb der Hochschule und darüber hinaus. Interdisziplinarität und Gesellschaftsorientierung sind identitätsstiftende Merkmale der Oldenburger Forschung und schlagen sich auch in der Weiterentwicklung der für diese Forschung notwendigen Methoden und Gütekriterien nieder. Vernetzung bedeutet auch, dass die Forscherinnen und Forscher die Übertragung aktueller Forschungsergebnisse in die Lehre gewährleisten. Schwerpunkte der Spitzenforschung haben sich in allen Fakultäten etabliert. Die Universität hat zahlreiche Forschergruppen und ist in mehrere Sonderforschungsbereiche und europäische Exzellenzcluster eingebunden. Sie übernimmt eine Pionierrolle bei der Ansiedlung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region und bei der Bildung von regionalen und nationalen Forschungsnetzwerken. Sie bindet forschungsnahe Institutionen vor Ort ein und unterstützt den Wissens-transfer in Wirtschaft und Gesellschaft. Durch ihre hohe Attraktivität bei jungen Forscherinnen und Forschern nehmen viele herausragende Wissenschaftskarrieren ihren Ausgangspunkt in Oldenburg. Die Universität verfügt über viele erfolgreich arbeitende Forschernachwuchsgruppen sowie international ausgerichtete Graduiertenkollegs. Aufgrund des exzellenten Forschungsklimas an der Universität, eines professionellen Berufungsmanagements und familiengerechter Hochschul- und Lebensbedingungen können insbesondere Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher gewonnen werden, die eine hohe Identifikation mit dem Standort auszeichnet.

Forschungsorientiertes Studium in Bachelor-Master-Strukturen

Die Universität Oldenburg ist ein national und zunehmend international attraktiver Studienstandort. Grundlage der Ausbildung ist die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre. Diese Forschungsorientierung gilt bereits für die Bachelor- und weitergehend für die Masterebene sowie für die Promotionsstudiengänge. Hierdurch wird nicht nur die Qualifikation für eine wissenschaftliche Laufbahn vermittelt, sondern auch die Fähigkeit, sich in komplexen Problemlagen theoriegeleitet und methodisch fundiert zu orientieren. Besonderen Ausdruck findet dies in einem Professionalisierungsbereich, der über die Vermittlung berufspraktischer Fähigkeiten hinaus ein umfassendes Orientierungswissen in gesellschaftlicher, konzeptioneller und methodischer Hinsicht eröffnet. Der Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden gilt dabei die besondere Aufmerksamkeit. Die Flexibilität der Bachelor-/Masterstrukturen werden für die Umsetzung attraktiver interdisziplinärer Studienangebote genutzt. Auf der Grundlage solider disziplinärer Kerncurricula bieten die Studiengänge zahlreiche Möglichkeiten für interdisziplinäre Brückenschläge und innovative Ansätze in der Lehre. Vielfältige Angebote der Weiterbildung unterstreichen das Profil der Universität als Ort des lebenslangen Lernens. Die Universität fordert und fördert die hochschuldidaktische Aus- und Weiterbildung ihrer Lehrenden.

Aufgrund dieses Lehr- und Forschungsprofils zieht die Universität Oldenburg besonders engagierte Studierende an, die sich aktiv in den Universitäts- und Lehrbetrieb einbringen. Der enge Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden ermöglicht zudem eine intensive und individuelle Betreuung sowie die Vernetzung der Studierenden untereinander. Der Campus-Charakter, die überschaubare Größe sowie die familienfreundlichen Studienbedingungen erhöhen die Attraktivität des Studienortes Oldenburg.

Modernes Universitätsmanagement

Das Universitätsmanagement zeichnet sich durch ein fruchtbares Zusammenspiel der Führungskreise auf zentraler und dezentraler Ebene aus. Die Zusammenarbeit orientiert sich an dem Ziel, gemeinsam die Voraussetzungen für die Erbringung von exzellenten Leistungen in Forschung, Lehre und Weiterbildung zu schaffen. Die Verteilung der Mittel orientiert sich konsequent an Aufgaben und Leistung.

Die Führungsstrukturen der Universität sind kooperativ und fördern die Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie aktiver Studierender an den Entscheidungsprozessen. Es wird eine offene und transparente Kommunikationskultur gepflegt. Die Delegation von Verantwortung ist als Führungsgrundsatz durchgängig umgesetzt. Durch kontinuierliche Personalentwicklung und Weiterbildung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei in die Lage versetzt, eigenverantwortlich ihre Aufgaben zu erfüllen. Dadurch wird eine hohe Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreicht. Die Universität Oldenburg gilt deshalb in Deutschland als besonders attraktiv für leistungsbereite Nachwuchskräfte ebenso wie für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Eckpunkte

Bis zum Jahr 2010 setzt sich die Universität folgende Ziele:

Universität gesamt:
• Konsolidierung der Studierendenzahl auf 10.000
• Steigerung der Absolventenzahl auf 1.600
• Erhöhung des Drittmittelvolumens auf 25 Millionen €
• 4 Sonderforschungsbereiche/Transregios oder eine adäquate Zahl von Forschergruppen
• Weitgehende Restrukturierung der Graduiertenausbildung in 10 Graduiertenkollegs, davon mindestens die Hälfte drittmittelfinanziert
• Stärkung des gesellschaftsorientierten Profils, das besonders engagierte Studierende, Forscherinnen und Forscher anspricht
• Realisierung einer familienfreundlichen Hochschule

Forschung:

• Stabilisierung und Vernetzung bestehender Forschungskerne
• Aufbau von Graduiertenkollegs, Forschergruppen und Sonderforschungsbereichen, auch im kultur- und sozialwissenschaftlichen Bereich sowie im Schnittbereich von Natur- und Sozialwissenschaften
• Erhöhung der Zahl der national und international sichtbaren Publikationen
• Stärkung der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung; besondere Berücksichtigung von Frauen
• Stärkung Brücken schlagender Fächer und Fachbezüge in allen Wissenschaftsfeldern
• Verknüpfung der regionalen Forschungskompetenz, Beteiligung an mindestens einem Exzellenz-Netzwerk
• Stärkung der nationalen und internationalen Forschungskooperationen
• Erhöhung der Teilnahme an Redaktionskollegien, Beiräten und Gutachtergruppen
• Ausbau der landesweiten Spitzenstellung beim Frauenanteil auf Professuren

Lehre:

• Optimierung der Möglichkeiten des BA/MA-Systems mit dem Anspruch, eine in der Umsetzung der BA/MA-Strukturen führende Universität mit einem Profil forschungsorientierter Bachelor- und Master-Studiengänge in Deutschland zu werden
• Integration forschungsnaher und interdisziplinärer Studieninhalte auf Bachelor-, Masterund Doktorandenebene
• Ausbau der (fach)didaktischen Forschung und Integration der Ergebnisse in die konkrete Ausbildungsgestaltung
• Ausbau innovativer Lehrformen und Formen der Studienorganisation und Lehrerbringung
• Stärkung der Vernetzungen mit Praxisfeldern
• Senkung der Studienabbruchquote
• Stärkung der Internationalität unter den Studierenden
• Erweiterung der Angebote für Studierende mit Kindern

Universitätsmanagement:
• Umsetzung von Führungsgrundsätzen zur Gestaltung der Zusammenarbeit
• Schaffung einer offenen und transparenten Kommunikationskultur
• Einsatz eines professionellen Projekt- und Prozessmanagements
• Realisierung einer kontinuierlichen Organisations- und Personalentwicklung
• Weiterentwicklung eines verbindlichen Zielvereinbarungsmanagements und eines effizienten Berichtswesens
• Entwicklung und Einhaltung von Qualitätsstandards im Hinblick auf das Prinzip des Gender Mainstreaming
• Erhöhung der Repräsentanz von Frauen in Leitungspositionen

Zukunftsvertrag mit dem Land gesichert

Am 11. Oktober 2005 werden die niedersächsischen Universitäten den lang erwarteten Zukunftsvertrag mit der Landesregierung unterzeichnen. Er sichert den Universitäten bis 2010 im wesentlichen einen Haushalt im jetzigen Volumen sowie den Verbleib der Studienbeiträge zu, die die Regierung einführen will. Der Vertrag gebe trotz einzelner Einschnitte eine Planungs- und Handlungssicherheit, die die Hochschulen unbedingt benötigten, um bundesweit konkurrenzfähig zu bleiben, sagte Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind dazu. Im Sommer hatten die Universitäten höhere Sparauflagen durch die Regierung befürchtet, nachdem die Steuereinnahmen des Landes niedriger als erwartet ausgefallen waren. Den Hochschulen wurden aber nur Teile der Kosten für höhere Löhne und Gehälter auferlegt, außerdem wurde ein Topf im Wissenschaftsministerium gestrichen, aus dem Universitäten bei Berufungen unterstützt wurden.

Ein wichtiger Bestandteil des Zukunftsvertrags wird die „formelgebundene Mittelzuweisung“ sein. Sie bedeutet, dass bereits 2006 drei Prozent der Mittel des Hochschuletats des Landes nach Leistungskriterien vergeben werden sollen. 2007 werden es sechs Prozent sein, 2008 bereits 10 Prozent.


Professur mit Niederdeutsch

Eine Sprachprofessur am Institut für Germanistik wird in ihrer Denomination auch für Niederdeutsch ausgeschrieben. Darauf einigten sich das Wissenschaftsministerium und das Präsidium in enger Kooperation mit der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften sowie dem Institut. Damit wird auch ein Beschluss des Niedersächsischen Landtags vom Februar dieses Jahres umgesetzt. Das Ministerium werde, so Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, Mittel für „wissenschaftliche Mitarbeiterkapazität“ zur Verfügung stellen.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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