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Schlüsselqualifikationen pur

An-Institut ecco sorgt bei Studierenden für Kommunikations-Know-how

Konzentriert bei der Sache: Studierende der Wirtschaftswissenschaften diskutieren über Kommunikation.

Kommunikation, Präsentation und Moderation - klassische „Schlüsselqualifikationen“, die nicht nur im späteren Berufsleben, sondern auch während des gesamten Studiums nützlich sind. Die Oldenburger Wirtschaftswissenschaften vermitteln ihren Studierenden diese Kompetenzen nicht im Professionalisierungsbereich des Bachelor-Studiums, sondern verpflichtend als Basismodul im 2. Semester. Unterstützt werden sie dabei - wie andere Universitäten auch - von der ecco Unternehmensberatung GmbH, einem An-Institut der Universität Oldenburg. Im Sommersemester 2005 ging das Modul erstmals an den Start.

Es ist so etwas wie die Philosophie des An-Instituts ecco, eigenes Know-how, für das der Grundstock einst an der Universität gelegt wurde, in die Universität zurückzutragen. Grund genug, ein Modul „Kommunikation, Präsentation, Moderation“ für Studierende der Wirtschaftswissenschaften anzubieten.

Im Mittelpunkt der Blockveranstaltung stand zunächst der theoretische Input: Referate über Kommunikationstheorien und -modelle, aber auch zum Thema Anwendung in Beruf und Alltag. Die Studierenden hatten die Aufgabe, den Stoff nicht nur wiederzugeben, sondern ihn kreativ und mit Hilfe verschiedener Medien zu präsentieren. Zudem inszenierte ecco Fragerunden und Podiumsdiskussionen, um alle 80 TeilnehmerInnen in das Geschehen einzubinden.

Zu dem Konzept des Moduls gehört, dass die Studierenden auch über die Präsenzphasen hinaus gut betreut werden. Um dies zu fördern, waren die TeilnehmerInnen bereits frühzeitig gefordert, Teams zu bilden und eine Gruppenleitung zu bestimmen. Außerdem wurden auf der Onlineplattform „Campus Virtuell“ sämtliche Arbeitsergebnisse zur Verfügung gestellt und das Feedback der KommilitonInnen zu den gehörten Referaten gesammelt. „Uns war dieser Aspekt besonders wichtig, denn so bekamen die Studenten, die ein Referat gehalten hatten, eine doppelte Rückmeldung: die des Lehrenden und die der Kommilitonen“, erläutert André Karczmarzyk, ecco-Geschäftsführer und Lehrender des Moduls.

Zukunftskonferenz

Das kommunikative Potenzial der deutschen Wirtschaft beschäftigte die Studierenden im Rahmen einer so genannten „Zukunftskonferenz“. Wie ist es um den kommunikativen Ist-Zustand verschiedener Institutionen bestellt? Wie wird sich dieser in den kommenden zehn Jahren entwickeln, und welche Empfehlungen können daraus formuliert werden? Anhand dieser Leitfragen setzten die Studierenden die gelernte Theorie in die Praxis um und befragten verschiedene Institutionen von der Arztpraxis über Produktionsbetriebe bis hin zu Zeitungsverlagen. Sind sich die Institutionen der Relevanz guter Kommunikation bewusst oder bewegen sie sich in diesem Bereich eher intuitiv? Was kann verbessert werden? Fragen über Fragen, denen die StudentInnen in ExpertInnenteams nachgingen.

Die Ergebnisse wurden auf einer „Zukunftskonferenz“ diskutiert, die als „Open Space“-Veranstaltung ablief. Bei diesem Verfahren arbeiten Großgruppen gemeinsam an einem Thema bzw. einer Problemlösung. Einzig das Rahmenthema wird festgelegt, ansonsten gilt das Prinzip der Selbstorganisation. Die TeilnehmerInnen sind für das Ergebnis und den Inhalt ebenso wie für den Lernprozess, die Kommunikation und die Kultur einer solchen Konferenz selbst verantwortlich.

Ergebnis war ein intensiver Wissens-austausch, der letztlich immer wieder in die selben Erkenntnissen mündete: Die Studierenden waren sich einig, dass weder bei der internen noch bei der externen Kommunikation Emotionen und Persönlichkeit unter den Tisch fallen dürfen. Qualitativ hochwertige Gespräche sind entscheidend für die Motivation von MitarbeiterInnen und damit auch für die Kundenbindung. Um dies zu erreichen - so die Ergebnisse der Studierenden - ist es jedoch notwendig, Raum für Kommunikation zu schaffen und diese optimal zu organisieren. Die Realität sieht in vielen Unternehmen und Institutionen allerdings häufig anders aus - bedingt durch ein geringes Budget, eine hohe Fluktuationsrate und ein niedriges Lohnniveau.

„Die Zukunftskonferenz ist ein wichtiger Baustein für unsere Arbeit mit den Studierenden. Alle müssen kommunikativ aktiv werden, Kontakte herstellen, Interviews ausarbeiten und durchführen und die Ergebnisse mit ihren Kommilitonen diskutieren“, erklärt Karczmarzyk. Dabei komme es sowohl zu einer Reflexion der Seminarinhalte als auch zu spannenden Erkenntnissen über den tatsächlichen kommunikativen Zustand von Organisationen.

Nicht nur die Studierenden profitierten von der im Modul realisierten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Die Ergebnisse des Pilotprojekts werden veröffentlicht und an die teilnehmenden Institutionen weitergegeben. Zum eigenen Interview in Relation gesetzt, erhalten die Befragten wertvolle Informationen über das Entwicklungspotenzial und die Gefahrenquellen ihrer kommunikativen Aktivitäten.

Wissensquiz

Das Halten und Hören von Referaten garantiert leider nicht, dass das Gelernte tatsächlich hängen bleibt“, so Karczmarzyk. Aus diesem Grund veranstaltete ecco als zusätzliche Lernkontrolle ein „kommunikatives Wissensquiz“, und folgte damit der Überzeugung, dass sich das eigene situative Erleben besser einprägt als beispielsweise eine Klausur. Beim Wissensquiz traten die Studierenden in Gruppen gegeneinander an. Zu jedem Thema, jedem Referat wurden Fragen gestellt. Wer richtig lag, bekam einen Punkt auf seine Gruppen-Scorecard. Die Studierenden waren mit Spaß bei der Sache - im Gegensatz zu den Referaten gab es für das Quiz aber keine Noten.

Kommunikationsmesse

Nach dem erfolgreichen Pilotmodul im Sommersemesters 2005 will sich ecco auch in den kommenden Jahren in der Ausbildung von Studierenden engagieren. Schon im Sommer 2006 soll die „Zukunftskonferenz“ zur ersten Oldenburger Kommunikationsmesse ausgebaut werden, die eine Plattform für Vorträge, Präsentationen und Workshops bietet. Erste Gespräche mit Wirtschaftsunternehmen und dem Arbeitgeberverband haben bereits stattgefunden.

Geplant ist auch, die Theorieblöcke bei höheren Teilnehmerzahlen künftig in mehrere Stränge mit unterschiedlichen Lehrenden aufzuteilen. Zusätzlicher Partner könnte dann das Unternehmen TUI werden, das nach Angaben von ecco bereits Interesse an einem Lehrauftrag bekundet hat.

Training in freier Wildbahn

Immer mehr Unternehmen gehen bei der Ausbildung ihres Management-Nachwuchses neue Wege. Gefragt sind die so genannten Social oder Soft Skills, für die der Führungsnachwuchs in speziellen Führungs- und Kommunikationsseminaren - vor allem mit Outdoor-Trainings - sensibilisiert wird.
Im Rahmen der Vorlesung „Unternehmensführung“ hat Jun.-Prof. Dr. Michael Mohe diese Idee aufgegriffen und zusammen mit der ecco Unternehmensberatung ein Outdoor-Modul durchgeführt. Das Thema „Führung und Kommunikation“ sollte für die Studierenden auch jenseits des Hörsaals erlebbar werden. Auf dem Programm standen diverse Aufgaben, die einzig durch Kreativität und geschickte Kommunikation gelöst werden konnten.
„Die Veranstaltung hat gezeigt, dass Universitäten im Rahmen ihrer Ausbildungsfunktion auch andere Wege gehen können, um Studierenden früh Inhalte zu vermitteln, die sie unmittelbar auf ihre späteren Aufgaben in der Praxis vorbereiten“, lautet Mohes Resümee. Ebenso positiv fiel das Feedback der TeilnehmerInnen aus: „Auf jeden Fall wiederholen!“, fasst Miriam Schubert zusammen.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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