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Inhalt 6/2009

Hochschulpolitik

Lehrerausbildung wichtige Säule

Heftige Diskussionen um Strukturplan-Entwurf der Fakultät I

Die Universitätsleitung betrachtet die Lehramtsausbildung für alle Schulstufen sowohl heute als auch für die Zukunft als eine besonders wichtige Säule der Universität Oldenburg. Zudem stellt die Lehrerausbildung in ihrer ganzen Breite für die Universität Oldenburg ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb der niedersächsischen Hochschullandschaft dar.“ Mit dieser Feststellung hat das Präsidium auf Irritationen reagiert, die im Zuge des Strukturplanungsprozesses mit der Fakultät I Bildungs- und Sozialwissenschaften aufgetreten waren. In der Stellungnahme, die Mitte Juni an alle Hochschulangehörigen verschickt wurde, heißt es weiter, dass das Präsidium sich der gesellschaftlichen Verantwortung der Universität im Bereich der Lehramtsausbildung bewusst sei und daher zu keinem Zeitpunkt eine Schließung im Bereich des Grund- und Hauptschullehramts erwogen habe. Es sei im Gegenteil bei allen Überlegungen um eine Stärkung der Erziehungswissenschaften gegangen.

Zu den Irritationen kam es, nachdem das Dekanat der FK I im Rahmen der Strukturplanung strukturelle Überlegungen zur Stärkung der Mittelbauausstattung angestellt und diese dem Präsidium vorgelegt hatte. Um zusätzliche Stellen für NachwuchswissenschaftlerInnen zu schaffen, hatte die Fakultät erwogen, die derzeit unbesetzte „Professur für Pädagogik des Primarbereichs“ nicht wiederzubesetzen. Vor demselben Hintergrund wurde die langfristige Option diskutiert, den Bereich „Interdisziplinäre Sachbildung“ nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Astrid Kaiser im Jahr 2016 nicht wiederzubesetzen, sondern die Professur in Mittelbaustellen umzuwandeln, um die Berufungsfähigkeit der FK I zu verbessern. Die Ressourcen sollten weiterhin dem Bereich der Pädagogik/Sonderpädagogik zugeordnet bleiben.

Zur Diskussion dieses Strukturplan-Entwurfs rief das Institut für Pädagogik am 10. Juni auf. Den Fragen der rund 250 ZuhörerInnen – darunter zahlreiche Studierende – stellten sich die Vizepräsidenten Prof. Dr. Mathias Wickleder (Studium und Lehre) und Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath (Forschung) sowie der Dekan der Fakultät I, Prof. Dr. Bernhard Kittel. Das Präsidium betonte, der Entwurf des Strukturplans sei aus Sicht der Hochschulleitung eine gute Grundlage zur weiteren Profilbildung für die Fakultät I. Die Diskussion des Entwurfs sei aber ergebnisoffen. Dementsprechend seien auch keinerlei Beschlüsse gefasst worden, wie fälschlicherweise behauptet wurde. Als Reaktion auf den Konflikt hatte das Dekanat der Fakultät I kurz vor der Vollversammlung beim Präsidium die Freigabe der beiden vakanten Pädagogik-Professuren (Nachfolge Prof. Dr. Susanne Miller und Prof. Dr. Hilbert Meyer) beantragt.

Als „unglücklich und sehr bedauerlich“ wertete Wickleder sowohl die Kommunikationsprobleme, die zu dem Konflikt geführt hatten, als auch den Umgang mit unterschiedlichen Standpunkten innerhalb der Fakultät. Im Interesse der gesamten Universität sei es wichtig, die Diskussionen in einer konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre zu führen. Die Lehramtsausbildung sei eine Querschnittsaufgabe und somit seien auch alle anderen Fakultäten von den Entscheidungen betroffen, so der Vizepräsident. Er warnte außerdem davor, Forschung und Lehre auseinander zu dividieren, denn beides greife unweigerlich ineinander.

Man stehe derzeit vor der Frage, wie die Ressourcen der Fakultät I am besten eingesetzt werden können, um weiterhin ein breites Studienangebot sicherzustellen und zugleich die neu zu besetzenden Professuren so auszustatten, dass die Stellen gut besetzt werden können, betonte Appelrath. Er forderte die Fakultät auf, die Diskussion um den Strukturplan zügig fortzusetzen und interne Konflikte auszuräumen. Wörtlich sagte er zur Situation im Institut für Pädagogik: „Sie sind zerstrittener als Sie es hier zugeben wollen.“

Ein wichtiger Aspekt für die Profilbildung der Fakultät I besteht aus Sicht der Hochschulleitung in der Zusammenarbeit und Kooperation mit der Universität Bremen. Die beiden Universitäten haben die in den kommenden Jahren anstehenden, zahlreichen Berufungsverfahren zum Anlass genommen, sich stärker miteinander abzustimmen. Zu diesem Zweck hat Ende Mai ein Fachgespräch mit VertreterInnen der Erziehungswissenschaften beider Universitäten stattgefunden, in das auch drei externe hochrangige Experten einbezogen waren. Die Ergebnisse dieses Gesprächs sollen in den Strukturplan einfließen.

Auch der Senat beschäftigte sich am 17. Juni mit dem Konflikt um den Strukturplan-Entwurf. Dem Antrag von Prof. Dr. Ulrich Ruschig, der Senat möge das Präsidium zur sofortigen Freigabe und Ausschreibung der beiden vakanten Pädagogik-Professuren auffordern, mochten die Senatsmitglieder mit knappem Abstimmungsergebnis aber nicht folgen. Nach mehrheitlicher Meinung dürfe der Senat nicht in laufende Strukturplan-Diskussionen eingreifen.

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Lenkungsausschuss für Uni und FH bleibt

Der Niedersächsische Landtag hat mit den Stimmen der Regierungsfraktionen die Teilung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven zum 1. September beschlossen und gleichzeitig gesetzlich die Kooperation zwischen der Universität Oldenburg und der neuen FH Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth (WOE) gesetzlich verankert. Die neu gebildete FH Emden/Leer (EL) wird nicht in diese Kooperation einbezogen.

Das jetzt verabschiedete Gesetz unterscheidet sich vom ersten Entwurf in einem besonders kritischen Punkt. Danach wird es keinen gemeinsamen Hochschulrat der Universität Oldenburg und der FH WOE geben. Damit reagierten die Koalitionsfraktionen auf die einmütige Kritik der Universität und der FH an der ursprünglichen Planung.

Geblieben ist dagegen der Lenkungsausschuss, der die Kooperation zwischen beiden Hochschulen organisieren und dafür sorgen soll, dass dort, wo es möglich ist, die Studiengänge aufeinander abgestimmt werden. Ihm werden die Präsidien und ein vom Ministerium ernannter Vertreter angehören.
Wegen dieser Regelung stimmte die Opposition im Landtag gegen das Gesetz und will sogar der Staatsgerichtshof, das höchste niedersächsische Gericht, anrufen. Seine Partei sehe durch den Lenkungsausschuss die Autonomie der Hochschulen gefährdet, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses Wolfgang Wulf (SPD) dazu. Dagegen ist Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) davon überzeugt, dass die Kooperation ohne Vorgaben nicht den Erfolg bringen könne, der nötig sei, um den Wissenschaftsstandort zu stärken. Im Übrigen liege es in der Hand der Hochschulen selbst, die Eckpunkte der Zusammenarbeit zu bestimmen.

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Uni unter den Top Ten

In Niedersachsen übernimmt Oldenburg Platz 1

Beim dritten bundesweiten „Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten“, das vom Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) durchgeführt wurde, landete die Universität erneut unter den zehn besten der 65 bewerteten Universitäten. In Niedersachsen hat sie sogar die Spitzenposition übernommen. Das Ranking bewertet die Gleichstellung von Frauen und Männern in universitären Positionen. Sie geben Aufschluss über die Geschlechterverteilung in den Bereichen Studierende, Promotionen und Habilitationen. Ausgewertet wurde auch der Frauenanteil am wissenschaftlichen und künstlerischen Personal und an den Professuren; hier wurden außerdem Steigerungen gegenüber 2002 berücksichtigt. Oldenburg rangiert bei vier der sieben Indikatoren in der Spitzengruppe („Studierende“, „Professuren“ und „Steigerung des Frauenanteils an den Professuren seit 2002“, „Steigerung des Frauenanteils am hauptberuflich wissenschaftlichen und künstlerischen Personal gegenüber 2002“). Platz 3 gab es für einen Frauenanteil von 30,1 Prozent an den insgesamt 173 Professuren.

www.cews.de

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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