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Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 1/2011

Auszeichnung

"Überzeugende Menschenrechtlerin"

Hauwa Ibrahim erhielt Ehrendoktorwürde

Als „beeindruckende Frau“ und „überzeugende Menschenrechtlerin“ bezeichnete Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in ihrer Laudatio die nigerianische Anwältin Hauwa Ibrahim, die im Dezember mit der Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg ausgezeichnet wurde. Das Festkolloquium fand im Oldenburger Schloss statt.

Frauenrechtsfragen in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht: Hauwa Ibrahim (3.v.l.) mit Institutsdirektorin Melanie Unseld, Vizepräsidentin Katharina Al-Shamery, Bundesjus-tizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Vizepräsidentin Gunilla Budde und Dekanin Karen Ellwanger (v.l.n.r.).
Foto: Markus Hibbeler

Die Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften und das Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung würdigten mit der Auszeichnung das Engagement Ibrahims, mit dem sie Menschen- und insbesondere Frauenrechtsfragen unter transkultureller Perspektive in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht hat. Auf der Grundlage ihrer Erfahrungen und Aktivitäten als Rechtsanwältin, in deren Rahmen sie sich besonders für Frauenrechte engagiere, befördere sie den transkulturellen Dialog über die Zusammenhänge von Recht und Geschlecht, heißt es in der Begründung.

Hauwa Ibrahim kam 1967 als Tochter eines Mullahs in Nordnigeria zur Welt. Mit zwölf Jahren widersetzte sie sich ihrer Verheiratung und konnte die Schule abschließen. Es kam zum Bruch mit der Familie, als Ibrahim zunächst ein Lehramtsstudium begann und dann zur Rechtswissenschaft wechselte. Nach dem Studium arbeitete sie bis 1996 im Justizministerium des Staates Bauchi in Nordnigeria. Nachdem Ende der 1990er Jahre in einigen nigerianischen Staaten die Scharia zur Rechtsprechung eingeführt wurde, beschloss Ibrahim, sich als Verteidigerin für die Rechte von Frauen in Strafverfahren zu engagieren, in denen die Scharia zur Anwendung kam. Ibrahim erhielt mehrere Gastprofessuren und Fellowships in den USA. 2004 wurde sie als erste nicht-amerikanische Juristin mit dem Special Award des Margaret Brent Women Lawyers of Achievement Award ausgezeichnet. 2005 erhielt sie vom Europäischen Parlament den Sacharow-Preis für geistige Freiheit.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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