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UNI-INFO
Seite 5
39. Jrg.4/12
M
it Zeichnungen ist sie bekannt
geworden: Die Künstlerin Isa-
bel Kreitz, die sich mit ihrer Comic-
bearbeitung von Uwe Timms „Die
Entdeckung der Currywurst“ einen
Namen gemacht hat. Auch die eigenen
zeithistorischen Geschichten wie „Die
Sache mit Sorge“ (2008) und der „Han-
noveraner Massenmörder Haarmann“
(2010) fanden große Anerkennung.
Mit ihrem Vortrag „Dachboden als
geistiger Lebensraum. Comics von
Isabel Kreitz“ eröffnet die Hamburge-
rin die diesjährigen Poetikvorlesungen
der Universität. Sie erläutert, wie sie
Literatur in Comicpanels graf isch
umsetzt und spricht über ihre Zugän-
ge zur Kinder- und Jugendliteratur.
Seit 2008 arbeitet Kreitz intensiv an
Kinderbüchern von Er ich Kästner.
Mit ihren Bildsequenzen zu „Der 35.
Mai“ hat sie einen Meilenstein in der
Comicerzählung von Kinderliteratur
gesetzt. Dafür erhielt sie in der Kate-
gorie bester deutschsprachiger Comic
2008 den Max-und-Moritz-Preis. Auf
„Pünktchen und Anton“ folgt in die-
sem Jahr die zeichnerische Umsetzung
von „Emil und die Detektive“. Dabei
interessiert es Kreitz vor allem, neue
Lesarten der Geschichte zu entwickeln.
Comics sind für sie ein interaktives
Medium: „Das Wichtigste ist nicht
das Bild, sondern das, was zwischen
zwei Bildern passiert. Der Leser muss
mitdenken.“
Kreitz studierte an der Kunsthoch-
schule für Gestaltung in Hamburg und
an der Parssons School of Design in
New York. Anschließend arbeitete sie
an dem Cartoon „Ottifanten“ mit. In
den insgesamt drei Poetikvorlesungen,
die von der Forschungsstelle Kinder-
und Jugendliteratur und dem Institut
für Germanistik veranstaltet werden,
stehen in diesem Jahr Comics und
Literatur im Mittelpunkt. Der Berliner
Zeichner und Cartoonist Flix schließt
im Herbst (29.10. und 1.11.) mit seinen
Überlegungen die Vorlesungsreihe ab.
Seit 2004 stellen Kinder- und Jugend-
buchautorInnen in der Poetikvorlesung
ihre Werke vor. Die Vorlesungen der
letzten drei Jahre – von Lutz van Dijk,
Alexa Hennig von Lange und Andreas
Steinhöfel – erscheinen nun im BIS-
Verlag. Die Vorlesungen sind öffent-
lich und kostenlos.
Wann: 23. Mai, 18.15 Uhr
Wo: Bibliothekssaal
Was zwischen
zwei Bildern passiert
Comiczeichnerin Kreitz eröffnet Poetikvorlesungen
Arbeitsplatz Universität
„Zahlen sind mein Ding“
D
er erste Theorieblock an der Be-
rufsschule ist gerade geschafft,
jetzt geht es ins Dezernat 4 – Alexan-
der Karlebowski ist im ersten Lehr-
jahr an der Universität. Verwaltungs-
fachangestellter ist sein Berufsziel,
drei Jahre dauert die Ausbildung. Da-
bei lernt Karlebowski verschiedene
Abteilungen und Dezernate kennen,
besucht die Berufsschule und zudem
das Studieninstitut in Bad Münder.
Bisher war er in den Dezernaten 1
und 2 beschäftigt. „Ich habe Urlaubs-
anträge bearbeitet, aber auch Ein-
stellungsverfahren begleitet“, erklärt
Karlebowski seine Arbeit im Perso-
naldezernat. „Ordnen, strukturieren,
dokumentieren und Akten bearbei-
ten – das sind einige der wichtigsten
Aufgaben eines Verwaltungsfachan-
gestellten.“ Während seiner Zeit im
Dezernat 2 standen hauptsächlich
Rechnungsprüfungen und Haushalts-
pläne auf dem Programm. „Das hat
schon viel Spaß gemacht, Zahlen
waren schon immer mein Ding“, sagt
der 21-jährige Oldenburger.
Bevor er seine Ausbildung begann,
hat Karlebowski ein Freiwilliges So-
ziales Jahr in einem Altenpflegeheim
in Wardenburg gemacht. Dort half
er bei der Betreuung und Pflege De-
menzkranker. „Das war schon bela-
stend. Aber ich habe auch wertvolle
Erfahrungen sammeln können“, er-
zählt er. Dann habe er sich aber doch
gegen einen Pflegeberuf und für den
Verwaltungsbereich entschieden. „Ich
bin doch eher der Bürotyp“.
Sein Onkel arbeitet auch im Verwal-
tungsbereich. „Das hat mich auch
ein wenig beeinflusst“, sagt er, und
so habe er sich bei der Universität
um einen Ausbildungsplatz bewor-
ben. „Die Uni ist in diesem Bereich
einer der besten Ausbilder“, betont
Karlebowski. „Besonders gefällt mir,
dass ich viel über Rechtsgrundlagen
lerne und sie dann gleich praktisch
anwenden kann.“
In seiner Freizeit spielt Karlebowski
gern Fußball oder trifft sich mit Freun-
den. Nach seiner Ausbildung möchte
er vielleicht noch studieren. „Ich kann
mir vorstellen ein duales Studium im
öffentlichen Dienst zu machen oder
auch in Richtung BWL oder VWL
zu gehen“, sagt er. Irgendwie – so
schmunzelt er – animiert es ihn, dass
er täglich so viele Studenten sieht. (fk)
Angehender Verwaltungsfachangestellter: Alexander Karlebowski.
Foto: Felicitas Kruke
Feier in der
Kindertagesstätte
44 Jahre Vereinsbestehen, ein Jahr
Krippe und ein neues Haus für Kunst
und Bewegung: Diese Ereignisse feiert
der Verein Studentenselbsthilfe – Kin-
dertagesstätte e.V. am Küpkersweg.
Nach der Begrüßung durch den Ver-
einsvorsitzenden Karl Raschke und
Grußworten von VertreterInnen der
drei Kooperationspartner Stadt, Stu-
dentenwerk und Universität rundet die
Ansprache der Erziehungswissenschaft-
lerin Prof. Dr. Heike Fleßner den Fest-
auftakt ab. Anschließend erwartet die
großen und kleinen BesucherInnen ein
abwechslungsreiches Programm mit
Führungen, Tanz, Musik, Zauberei,
Bauwagenlesungen und vielem mehr.
Nach der Vereinsgründung 1967 ging
die Studentenselbsthilfe-Kindertages-
stätte zunächst an der Tannenkamp-
straße mit einem Angebot für 25 Kinder
an den Start. 1980 zog die Einrichtung
an den Küpkersweg. Seit 1995 bietet
die Kindertagesstätte auch eine Inte-
grationsgruppe, die die Aufnahme von
vier Kindern mit Handicap ermögli-
cht. Aktuell werden 94 Mädchen und
Jungen zwischen ein und sechs Jahren
betreut, davon 15 Ein- bis Dreijährige
in der vor einem Jahr eröffneten Krippe.
2007 erhielt die Kindertagesstätte als
erste in Oldenburg das „Markenzeichen
Bewegungskita“ vom „Qualitätszirkel
Bewegungskindergarten“.
Wann: 12. Mai, 10.30 bis 17.00 Uhr
Wo: Küpkersweg 91
Totenkult und
Bestattungsrituale
T
otenkult und Bestattungsrituale, die
Vergeblichkeit des menschlichen
Strebens – das klingt nach barocker
Vanitas-Motivik. In Wirklichkeit sind
es die Themen der Holzdrucke und
Radierungen, die Studierende des In-
stituts für Kunst und visuelle Kultur
anfertigten. Katia Liebmann, Leiterin
der Druckgraphischen Werkstätten,
betreute die Studierenden. „Eindruck/
Ausdruck – Grafische Prozesse und ihre
Möglichkeiten“ hieß ihr Seminar.
Pate für die studentische Bilderwelt des
Sterblichen stand der in Berlin leben-
de Künstler Michael Wutz, der 2011
den Horst-Janssen-Grafikpreis erhielt.
Liebmann führte durch dessen Werk,
nun sind die Seminararbeiten vom 9.
bis 28. Mai im Horst-Janssen-Museum
zu sehen. Im Zentrum der Ausstellung
steht eine Gruppenarbeit: überdimensi-
onale Faltblätter der „DEADLINES“,
eine imaginäre Zeitschrift, die auch
im Ausstellungstitel selbst auftaucht:
„DEADLINES – Inspiration nach Mi-
chael Wutz“. Bei der Eröffnung führt
Liebmann in die Thematik ein, Studie-
rende stellen ihre Werke vor.
Wann: 9. Mai, 16.30 Uhr
Wo: Horst-Janssen-Museum
Mose weiter
ZENARiO-Direktor
D
er Regionalwissenschaftler Prof.
Dr. Ingo Mose ist für weitere zwei
Jahre Direktor des „Zentrums für nach-
haltige Raumentwicklung in Olden-
burg“ (ZENARiO). Sein Stellvertre-
ter ist Prof. Dr. Rainer Buchwald. Das
ist Ergebnis der Zentrumsversamm-
lung im März. Als VertreterInnen der
HochschullehrerInnen im Zentrumsrat
wurden Prof. Dr. Carola Becker (Jade
Hochschule), die Biologiedidaktike-
rin Prof. Dr. Corinna Hößle und Prof.
Dr. Ulrich Scheele (ARSU Oldenburg)
bestätigt. Dr. Peter Schaal (Institut für
Biologie und Umweltwissenschaften)
und Dr. Ulrich Meyerholt (Department
für Wirtschafts- und Rechtswissen-
schaften) wurden für die Gruppe der
MitarbeiterInnen in den Rat gewählt.