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Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 7/2010

Hochschulpolitik

Universität stellt sich Exzellenz-Wettbewerb

"Hearing4all" und "Coping with Instabilities": Zwei Anträge für Exzellenzcluster

Die Universität Oldenburg beteiligt sich an der zweiten Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. „Hearing4all“ heißt der Antrag für einen interdisziplinären Forschungsverbund in der zweiten Förderlinie (Exzellenzcluster) des Wettbewerbs, mit dem die Universität das „Hören für alle“ durch eine Kombination von angewandter und klinischer Forschung erreichen will. Beteiligt sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), die Leibniz Universität Hannover, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen Kompetenzzentrum HörTech, Fraunhofer Projektgruppe für Hör, Sprach- und Audiotechnologie, die Hörzentren in Hannover und Oldenburg sowie zwölf Industriepartner.
Oldenburg und Hannover zählen zu den international herausragenden Standorten in Medizintechnik, Hörforschung, Audiologie, medizinischer Diagnostik und Therapie. Etwa 80 Prozent aller Hörgeräte weltweit enthalten ein Stück Know-How aus Oldenburg. Die weltweit größte Zahl von Hör-Implantationen wurde in der HNO-Klinik der MHH durchgeführt.

Oldenburger Sozial-, Rechts- und WirtschaftswissenschaftlerInnen haben gemeinsam mit KollegInnen der Universität Bremen einen Exzellenzcluster-Antrag mit dem Titel „Coping with Instabilities – Institutionell Dynamics in Welfare Societies“ eingereicht. In diesem Cluster soll eine neue empirisch fundierte Theorie gegenwärtiger Wohlfahrtsgesellschaften ausgearbeitet werden. Moderne Wohlfahrtsgesellschaften, so die Ausgangsthese der Antragsteller-Innen, sind von Instabilitäten gekennzeichnet, mit denen sowohl Individuen als auch Institutionen umgehen müssen. Ziel ist die Analyse des Zusammenwirkens individueller und institutioneller Reaktionsmuster auf gesellschaftliche Herausforderungen. (me)

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"Authentizität mit neuer Vorbildfunktion entwickeln"

Neue Vizepräsidenten im Amt / Forschung, Lehre und Graduiertenausbildung gemeinsam und ganzheitlich voranbringen

Das neue Präsidium (v.l.n.r.): Bernd Siebenhüner, Heide Ahrens, Babette Simon, Gunilla Budde und Katharina Al-Shamery. Foto: Markus Hibbeler


Die Universität Oldenburg wird seit dem 1. Oktober von einem fünfköpfigen Präsidium geleitet. Nach Vorschlag von Präsidentin Prof. Dr. Babette Simon hatte der Senat der Universität im Juli die Chemikerin Prof. Dr. Katharina Al-Shamery als Vizepräsidentin für Forschung, die Historikerin Prof. Dr. Gunilla Budde als Vizepräsidentin für Studium und Lehre und den Ökonomen Prof. Dr. Bernd Siebenhüner als Vizepräsidenten für das neue Ressort „Wissenschaftlicher Nachwuchs und Qualitätsmanagement“ bestätigt. Sie lösten Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jürgen Appelrath und Prof. Dr. Mathias Wickleder ab, die die Ämter seit dem 1. Januar 2009 kommissarisch inne hatten. Die zweijährige Amtszeit der nebenamtlichen VizepräsidentInnen begann für Al-Shamery bereits am
1. August, Budde und Siebenhüner nahmen ihre Arbeit am 1. Oktober 2010 auf.

Simon zeigte sich nach der Wahl erfreut, dass sie drei ausgewiesene und hochkompetente Persönlichkeiten gewonnen habe, die gemeinsam mit ihr und der hauptamtlichen Vizepräsidentin für Verwaltung und Finanzen, Dr. Heide Ahrens, künftig die Geschicke der Universität lenken würden. Die Stärkung des Präsidiums durch nunmehr drei nebenamtliche Vizepräsidenten sei angesichts der anstehenden Aufgaben dringend notwendig gewesen. Den Weg dafür hatte die Änderung der Grundordnung der Universität bereitet, die der Senat im Mai beschlossen hatte. Bei der Anhörung im Senat erklärte Al-Shamery – stellvertretend für ihre beiden Kollegen Budde und Siebenhüner – dass sie gemeinsam das Ziel verfolgten, die Hochschule im Team und mit einem ganzheitlichen Ansatz in Forschung, Lehre und Graduiertenausbildung voranzubringen. Die Universität Oldenburg müsse „eine Authentizität mit einer neuen Vorbildfunktion für andere entwickeln“ und sich unter dem Motto „Miteinander statt Konkurrenz“ ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Im Bereich Forschung könne sie auf viel Erreichtes aufbauen und werde begonnene Projekte weiter vorantreiben. Die Zielvereinbarungen mit dem Land, die Anträge für die nächste Runde der Exzellenzinitiative und ein Konzept zur internen Forschungsförderung seien Beispiele dafür. Mit Nachdruck will sich Al-Shamery für die Entwicklung der zahlreichen neuberufenen KollegInnen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit einsetzen. Dazu gehöre auch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kollegen sich gegenseitig und insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs bei der Einwerbung von Drittmitteln unterstützten. Zur besseren Vernetzung der Universität verfolge sie gemeinsam mit den anderen Präsidiumsmitgliedern den Ansatz, feste fächerspezifische Netze in Europa und weltweit aufzubauen. Die Diversität im Zusammenwirken der Fächer müsse noch stärker durch ein „multikulturelles Miteinander der Menschen“ begleitet werden, betonte Al-Shamery.

Budde erklärte in ihrer Ansprache, für die Gegenwart und Zukunft der Universität sei das vertrauensvolle und kreative Miteinander von Studierenden und Lehrenden besonders wichtig. Dazu gehörten das Vorantreiben der Reform des Bologna-Prozesses mit Augenmaß, der Ausbau von Mentorenprogrammen und die Entbürokratisierung des Lehr- und Studienalltags. Außerdem forderte Budde die Universität auf, „Abschied zu nehmen von der Marginalisierung der Lehre“. Mit ihrer „hervorragend aufgestellten Lehrerbildung“ könne die Universität wie keine andere auf didaktische Expertise zurückgreifen, die es noch stärker in den Lehrbetrieb einzubringen gelte.

Mit Nachdruck will sich die Wissenschaftlerin auch für die stärkere Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen, den Ausbau von ERASMUS-Partnerschaften, die Schaffung eines Dozenten-Austauschs und die Förderung des Auslandsstudiums einsetzen. Es sei zudem unerlässlich, neue Gruppen der Gesellschaft an die Universität zu holen und diesen auch die nötige Unterstützung zu bieten. Dabei gehe es vor allem um Jugendliche mit Einwanderungshintergrund, Studierende mit Kindern und Studierwillige ohne Abitur. „Wir müssen im Lehren und Lernen noch viele Grenzen überschreiten und Brücken bauen“, erklärte Budde.

Siebenhüner bezeichnete in seiner Rede vor dem Senat den wissenschaftlichen Nachwuchs als „eine zentrale Lebensader“ der Universität. Hieraus leite sich die Dringlichkeit ab, attraktive Angebote für DoktorandInnen, Post-Doktorand-Innen und Junior-ProfessorInnen zu entwickeln. Die Schaffung des neuen präsidialen Ressorts sei ein wichtiger Schritt, zumal Politik und Forschungsförderungseinrichtungen bundesweit nachdrücklich strukturierte Promotionsprogramme forderten. Sein Ziel sei es, eine disziplinübergreifende Graduiertenakademie für die Promotions- und Post-DoktorandInnen-Ausbildung einzurichten. Außerdem müsse die Universität mehr interdisziplinäre und international vernetzte Promotionsstudiengänge anbieten, um zukunftsfähig zu sein. Im Bereich Qualitätsmanagement sieht Siebenhüner seine Aufgabe in der Schaffung eines „entscheidungsunterstützenden Informations- und Qualitätssicherungssystems“ und in der Entwicklung verbesserter Verfahren der Datenermittlung und -auswertung. (cdb)

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Universität 2012

Neue Zielvereinbarungen abgeschlossen

Die Verhandlungen um die Zielvereinbarung für die Jahre 2010-2012 zwischen dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium und der Universität sind abgeschlossen. Im Sommer unterzeichneten Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Universitätspräsidentin Prof. Dr. Babette Simon die Vereinbarung, die Leitlinien für die Hochschulentwicklungsplanung und eine Reihe konkreter Ziele für Forschung, Lehre und Studium festlegt.

Die Vereinbarung basiert auf dem 2005 zwischen dem Land Niedersachsen und den Hochschulen abgeschlossenen Zukunftsvertrag und seiner Fortschreibung im Zukunftsvertrag II vom Juni 2010. Danach wird die Universität 1 Prozent des jährlichen Ausgabeansatzes ihres Hochschulkapitals für einen Innovationspool bereitstellen, um Projekte mit hohem Innovationspotenzial zu unterstützen.
Grundlage der Entwicklungsplanung ist die Leitidee einer mittelgroßen, interdisziplinär orientierten Forschungsuniversität mit forschungsorientiertem Studium. Die Vereinbarung zielt auf den Ausbau und die Vernetzung von Forschungsschwerpunkten zu nationalen und internationalen Zentren der Spitzenforschung. Neben den Forschungsschwerpunkten in den Naturwissenschaften und der Informatik will die Universität die Stärken und Potenziale in den Geistes- und Sozialwissenschaften gezielt unterstützen und den Profilbildungsprozess weiterführen. Darüber hinaus machen sich Universität und Land gemeinsam für die Etablierung neuer und den Ausbau vorhandener außeruniversitärer Forschungsinfrastruktur stark.

Geplant ist auch eine gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses inklusive der Einrichtung einer Graduiertenakademie.

Die geplante Weiterentwicklung des Studienangebots und der Studienstruktur zielt u.a. auf neue Prüfungsordnungen für Bachelor- und Masterstudiengänge, auf Qualitätsentwicklung, die Öffnung für neue Zielgruppen sowie auf die weitere Vernetzung innerhalb der Universität und zwischen den Hochschulen Niedersachsens.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Internationalisierung des Lehr- und Forschungsprofils, der Weiterentwicklung der Kooperationsstrategie sowie der Sicherung der Chancengleichheit in Lehre, Forschung und Verwaltung. (mr)

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Karriere mit Familie

Zertifikat: Universität immer familienfreundlicher

Für die Zukunft vereinbart: Familienbewusste Personalpolitik. Foto: istockphoto

Bereits zum zweiten Mal hat die Universität Oldenburg für ihre Familienfreundlichkeit das Zertifikat audit familiengerechte hochschule von der Beruf und Familie gGmbH erhalten. Das Audit wird von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung gefördert. Die erneute Re-Auditierung erfolgte aufgrund der erfolgreich durchgeführten Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie. Dazu gehören eine flexible Nachmittags- und eine Ferienbetreuung für Kinder, das Teilzeitstudium und die zusammen mit dem Studentenwerk betriebene Kindertagesstätte auf dem Campus, die voraussichtlich im Oktober eröffnet wird. Für die Zukunft wurden weitere Maßnahmen einer familienbewussten Personalpolitik vereinbart, die bis 2013 umgesetzt werden sollen. So soll das Beratungsangebot für Studierende und Beschäftigte weiter ausgebaut und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Führungsebenen sowie in den Fakultäten verankert werden. Die Umsetzung der Zielvereinbarungen wird jährlich überprüft. (kf)

Angelika Müller, Tel.: 798-2249

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Senatsresolution

In einer einstimmig gefassten Resolution hat sich der Senat der Universität am 8. September gegen die Unterzeichnung des Rahmenvertrags zur Kooperation zwischen Universität und Jade Hochschule ausgesprochen. Grundsätzlich werde die Kooperation begrüßt, der Vertrag in der vorliegenden Form werde jedoch entschieden abgelehnt, heißt es in der Erklärung.

Als Gründe führt der Senat an, dass der Universität Aufgaben der Jade-Hochschule übertragen würden. Dies käme einer Ressourcenkürzung für die Universität gleich. Die prognostizierten Synergie- und Spareffekte seien nicht nachvollziehbar. In den Bereichen Personalverwaltung, Liegenschaftenmanagement und Recht sei die Übernahme von Aufgaben nur hinnehmbar, wenn das Land der Universität dafür ausreichend Ressourcen zur Verfügung stelle, heißt es in der Resolution des Senats.

Die im Vertrag vorgesehene Leitung des gemeinsamen Rechenzentrums durch die Jade Hochschule kritisierte der Senat ebenfalls. Dies widerspräche „diametral den vorhandenen Kompetenzen der IT-Dienstleistungen und des wissenschaftlichen Rechnens an einer Universität, die primär grundlagenorientierte Forschung und Lehre als ihre zentrale Aufgabe hat.“ Die vorgesehene Leitung durch die Jade Hochschule sei „nicht zukunftsfähig für die kompetitive Weiterentwicklung der Universität“. Die Betreuung der Dienstleistungen für diese Aufgaben erfordere eine Präsenz vor Ort.

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Neue Mitglieder des Hocschulrats

Der Hochschulrat der Universität Oldenburg hat zwei neue Mitglieder. Prof. Dr. Ferdi Schüth, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, sowie Prof. Dr. Dietmar von Reeken, Geschichtsdidaktiker und Direktor des Didaktischen Zentrums an der Universität Oldenburg, gehören dem Gremium seit dem 1. August an. Die Amtszeit des Hochschulrats unter Vorsitz des EWE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Werner Brinker endet am 30. Juni 2011. Schüth und von Reeken nehmen die Plätze der beiden ausgeschiedenen Mitglieder Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber und Prof. Dr. Thomas Blanke ein.
Schüth (Foto:Deutscher Zukunftspreis) studierte Chemie und Rechtswissenschaften an der Universität Münster, wo er 1988 mit einer Arbeit zur physikalischen Chemie promovierte und 1989 das Erste Juristische Staatsexamen ablegte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Minneapolis (USA) war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mainz tätig. Dort habilitierte er sich 1995. Im selben Jahr nahm er den Ruf auf die Professur für Anorganische Chemie der Universität Frankfurt/Main an. 1998 wurde er als Direktor an das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung berufen. Seit 2007 ist Schüth Vizepräsident der DFG.
Von Reeken (Foto: Ansgar Pudenz), der in Münster und Oldenburg studierte, war nach einer Tätigkeit als Lehrer als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bielefeld tätig. 1998 habilitierte er sich an der Universität Oldenburg, wo er seit 2004 die Professur für Geschichtsdidaktik innehat. Kürzlich wurde er für weitere zwei Jahre als Direktor des Didaktischen Zentrums bestätigt. (kf)

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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