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UNI-INFO
40. Jrg. 8/13
F
ünf „Jubiläumsbotschafter“ ma-
chen sich in der Region stark für die
Universität und deren Feierlichkeiten
zum 40. Geburtstag. Einer von ihnen
ist Jürgen Krogmann (Foto), seit vielen
JahrenMitglied der Universitätsgesell-
schaft Oldenburg e.V. (UGO) – und zu-
dem Mitglied des Niedersächsischen
Landtags und des Rats der Stadt Ol-
denburg. UNI-INFO sprach mit ihm
über seinen Blick auf die Universität
Oldenburg.
UNI-INFO: Was hat Sie motiviert, Ju-
biläumsbotschafter zu werden?
KROGMANN: Durch die Carl von
Ossietzky Universität bin ich, wie viele
meiner Generation, nach Oldenburg
gekommen. Als Journalist beim NDR,
als Pressesprecher der Stadt und mehr
noch als Landtagsabgeordneter habe
ich später erkannt, welche enorme wirt-
schaftliche und kulturelle Bedeutung
die Uni nicht nur für die Stadt, sondern
für die Region hat. Dies möchte ich ger-
ne durch mein Engagement hervorheben
und unterstützen.
UNI-INFO: Was zeichnet für Sie die
Universität Oldenburg aus?
KROGMANN: Innovationskraft, Koo-
perationsfähigkeit („Man kennt sich“)
und die nach wie vor sehr lockere At-
mosphäre auf dem Campus – das sind
Standortfaktoren im Wettbewerb mit
anonymen Massen-Unis.
UNI-INFO: Was wünschen Sie der
Universität Oldenburg für die nächsten
40 Jahre?
KROGMANN: Mindestens die gleiche
gute Entwicklung, die sie in den er-
sten 40 Jahren ge-
nommen hat. Viele
talentierte Köpfe,
endlich mehr Geld
vor allem aus den
Forschungstöpfen
des Bundes
und
dass sie sich das
besondere F la ir
bewahrt, dass die Uni Oldenburg so
sympathisch macht.
UNI-INFO: Warum ist es aus Ihrer
Sicht wichtig und richtig, dass die Uni-
versität ihren 40. Geburtstag gebührend
feiert?
KROGMANN: Klappern gehört zum
Handwerk. Das Jubiläum ist nicht nur
ein schöner Anlass zum Feiern, sondern
auch eine gute Gelegenheit, politischen
Entscheidungsträgern aus Land und
Bund zu zeigen, was bisher geleistet
wurde und was noch möglich und nötig
ist. Diese Chance sollte man mit den
Feierlichkeiten nutzen.
Die Universität mit
dem besonderen Flair
Jubiläumsbotschafter Jürgen Krogmann zum
40. Geburtstag der Uni Oldenburg
K
erstin Gleine, Lehrerin für Natur-
wissenschaften und Technik sowie
Physik am Friedrich-Ebert-Gymnasium
in Hamburg, ist „Lehrerin des Jahres
für naturwissenschaftliche Fächer“. Sie
erhielt in einer Feierstunde im Alten
Gymnasium Oldenburg den mit 15.000
Euro dotierten Klaus-von-Klitzing-Preis,
den die Universität und die EWE Stif-
tung zum neunten Mal vergaben.
Der Namensgeber des Preises, Physik-
Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von
Klitzing, überreichte die Auszeichnung
persönlich. Mit Kerstin Gleine wer-
de eine hochengagierte und kreative
Lehrkraft ausgezeichnet, die bei ihren
Schülerinnen und Schülern von der
ersten Unterrichtsstunde an die Begei-
sterung für MINT-Fächer wecke. Sie
besitze eine überragende fachliche und
methodische Kompetenz, die sie ständig
erweitere, begründete von Klitzing die
Juryentscheidung.
Kerstin Gleine ist seit 24 Jahren Leh-
rerin für Physik, das Fach Naturwis-
senschaften und Technik sowie Spa-
nisch. Seit drei Jahren unterrichtet sie
am Friedrich-Ebert-Gymnasium in
Hamburg und ist dort MINT-Leiterin.
Sie entwickelte für die Schule einen
MINT-Zweig, der das forschende Ler-
nen in den Mittelpunkt rückt und zu
selbständigem wissenschaftlichen Ar-
beiten und Denken animiert. Ziel ist
es, junge Menschen frühzeitig für die
MINT-Fächer zu begeistern, um den
künftigen Nachwuchskräften ein me-
thodisches und vernetztes Fachwissen
nahezubringen.
Die Pädagogin konzipierte fächerüber-
greifende Unterrichtskonzepte sowie
Schulprojekte und strukturierte in Zu-
sammenarbeit mit ihren KollegInnen
das MINT-Curriculum für die Jahr-
gangsstufen 5 bis 10 neu. Sie rief die
Forschungswerkstatt „MINT“ sowie
eine „Klima-“ und eine „Robotik-
AG“ ins Leben. Gemeinsam mit ihren
SchülerInnen legte sie einen Lerngarten
als naturwissenschaftliches Außenlabor
an. Sie initiierte und organisierte 2011
den ersten Schüler-MINT-Kongress
ihrer Schule und koordiniert seitdem
die jährliche Veranstaltung in Koope-
ration mit Partnern aus Wirtschaft und
Wissenschaft.
Gleine ist gut in die Wissenschaft
und Forschung hinein vernetzt: Die
„Robotik-AG“ findet beispielsweise in
Kooperation mit der Technischen Uni-
versität Hamburg-Harburg statt. 2012
bot sie für Oberstufenschülerinnen eine
„Summerschool Luftfahrt für Mädchen
der MINT-Excellence-Center Schulen
Deutschland“ an, an der sich neben
Hamburger Hochschulen auch Airbus,
Lufthansa Technik und das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt
(DLR) beteiligten. Unter ihrer Feder-
führung wurde das Friedrich-Ebert-
Gymnasium als „MINT-Excellence-
Schule“ (MINT-EC) ausgezeichnet
und als Umweltschule „Internationale
Agenda-21 Schule“ zertifiziert.
Die Softskills ihrer SchülerInnen zu
stärken, Kompetenzen in Projektma-
nagement, Teamarbeit und Präsentati-
onstechnik zu trainieren und Fremd-
sprachenkenntnisse zu erweitern – auch
das ist ihr ein besonderes Anliegen.
Und Gleine hat damit Erfolg: Ihre
SchülerInnen belegten Spitzenplät-
ze beim Daniel Düsentrieb Technik-
Wettbewerb für Schulen des Landes
Hamburg und beim Regionalwettbe-
werb „Jugend forscht“. Gleine ist zu-
dem Fachreferentin für Technik des
MINT-Referats im Landesinstitut für
Lehrerbildung und Schulentwicklung
sowie Landesbeauftragte für das Land
Hamburg zur Förderung der Schulgar-
tenarbeit.
„Lehrerinnen wie Kerstin Gleine zei-
gen, dass forschungsorientiertes Lernen
im Unterricht unabdingbar für die Moti-
vation der Schülerinnen und Schüler ist.
Wenn wir es ernst damit meinen, mehr
junge Menschen für ein MINT-Studium
begeistern zu wollen, müssen wir ge-
rade diese Unterrichtsform stärken“,
erklärte Universitätspräsidentin Prof.
Dr. Babette Simon.
„Mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis
werden Lehrkräfte ausgezeichnet, die
es verstehen, ihre Schüler auf besondere
und innovative Weise für den naturwis-
senschaftlich-technischen Bereich zu
faszinieren. Gerade in den so genannten
MINT-Fächern ist es aktuellen Studien
zufolge von zentraler Bedeutung, dass
Inhalte stärker forschungs- und praxis-
orientiert vermittelt werden. Deshalb
engagiert sich die EWE Stiftung seit
ihrer Gründung im Jahr 2002 in diesem
Bereich“, sagte Dr. Werner Brinker,
Vorstandsvorsitzender der EWE Stif-
tung. (tk)
Unterricht, der begeistert
Klaus-von-Klitzing-Preis 2013: Lehrerin des Jahres kommt aus Hamburg
„Überragende fachliche und methodische Kompetenz“: Klaus von Klitzing mit Kerstin Gleine.
Foto: Susanne Kurz
D
ie Ausbildung zum Chemie-
laboranten gibt es an der Uni
seit 1983. Eine richtige Tradition
also. Doch viele sind auch heute
noch erstaunt darüber, dass die
Universität so et-
was macht: junge
Leute in einem
Beruf ausbilden.
Das war auch den
Besuchern auf der
Jobmesse Job4u
anzumerken, die
vor unserem Rollup stehen blieben.
Es ist schon ein Pfund, mit dem die
Universität wuchern kann: Zehn
Ausbildungsberufe, vom Gärtner
über den Mediengestalter bis zum
Fachangestellten für Bäderbetriebe.
50 Auszubildende werden zeitgleich
ausgebildet. Die Vielfalt an Berufen
hat auf der Job4u auch Niedersach-
sens Wirtschaftsminister Olaf Lies
erstaunt.
Mich treibt es schon an zu sehen, wie
die jungen Leute, teilweise 15-jäh-
rige Realschüler, bei uns innerhalb
von dreieinhalb Jahren „wachsen“.
Wie sie erst einmal ganz scheu da-
sitzen und sich irgendwann zurecht-
finden und ihren Weg erkennen. Das
scheint mir bei den jungen Leuten
heute schwieriger zu sein als noch
vor ein paar Jahren. Viele nutzen
inzwischen die Ausbildung, um sich
erst einmal zu orientieren. So etwas
zu sehen wie eine berufliche Per-
spektive. Wenn sie bei uns anfangen,
heißt das also nicht automatisch,
dass sie auch in dem Lehrberuf
bleiben müssen. Manche holen das
Abitur nach und entscheiden sich
für ein Studium. Dann bleiben sie
auf anderem Weg der Universität
Oldenburg erhalten.
Ich selbst bin seit 2006 Ausbilder.
2011 haben wir Ausbilder der Uni
uns in einem Netzwerk zusammen-
gefunden. Das bringt viel, denn im
Grunde haben wir ähnliche Probleme
und Themen. Und meistens bekom-
men wir alle auch irgendwann etwas
zurück: Wenn ein ehemaliger Azubi
sich zum Beispiel mal wieder blicken
lässt. Dann ist auch Zeit für ein ge-
meinsames Zurückschauen. Und für
die Frage: Was hat die Ausbildung
eigentlich für beide Seiten gebracht?
Man merkt dann, dass das, was man
tut, durchaus Sinn hat. (me)
„Das treibt mich an“
Willi Rathje bildet Chemielaboranten aus
Aufgeschrieben
Einen „Tag der Ausbildung“ orga-
nisierte die Abteilung Personal- und
Organisationsentwicklung im Okto-
ber. 40 Auszubildende und Ausbil-
der der Universität und von OFFIS
kamen in das Schlaue Haus und be-
suchten Workshops zu Themen wie
Kommunikation, Selbstpräsentation
oder Stressbewältigung. Dr. Wolfgang
Mischke, Institut für Pädagogik, hielt
einen Vortrag über „Lernen und Leh-
ren in der Ausbildung“, Willi Rathje,
Ausbilder am Institut für Chemie,
sprach über die „Ausbildung imWan-
del der Zeit“. Alexander Karlebowski,
Auszubildender in der Verwaltung,
gab Einblick in seinen fünfwöchigen
Praktikumsaufenthalt in Liverpool.
Ausbildung imWandel
D
i
e Dr. h. c. Peter Waskönig-Stif-
tung vergab in einer Feierstun-
de an der Universität Stipendien an
Sarah-Jane Schröder (l.), Bachelor
Pädagogik/Sonderpädagogik, Signe
Luisa Schneider (Mitte), Master Neu-
rocognitive Psychologie, und Christi-
ne Prokop (r.), Bachelor Sozialwis-
senschaften. Die Studierenden, die
ein hohes Maß an Können, Initiative
und Verantwortung gezeigt haben,
erhalten ein halbes Jahr lang 500
Euro monatlich für ihre Studienab-
schluss-Phase. Der Unternehmer und
UGO-Ehrenvorsitzende Dr. h. c. Peter
Waskönig, der die Stiftung 1996 ins
Leben rief, überreichte die Auszeich-
nungen in Anwesenheit von Prof. Dr.
Gunilla Budde, Vizepräsidentin für
Studium und Lehre.
Hohes Maß an Können
Mobile
Stipendien
D
ie Universität vergibt aus Studi-
enbeitragsmitteln Mobilitätssti-
pendien, um Auslandsaufenthalte für
beispielsweise Praktika, Fach- oder
Sprachkurse zu fördern. Studierende
aller Fächer, die an der Universität Ol-
denburg in Bachelor- und Master-Studi-
engängen eingeschrieben sind, können
sich um insgesamt 100 Stipendien im
Wintersemester bewerben. Dotiert sind
die Mobilitätsstipendien mit jeweils
500 Euro. Der Mindestaufenthalt im
Ausland beträgt zwei Wochen. Für die
Vergabe zeichnet das Studiendekanat
der Fakultät V Mathematik und Natur-
wissenschaften verantwortlich.
Interessierte können ihre Bewerbungen
bis zum 22. November in der Geschäfts-
stelle der Fakultät abgeben. Ein ent-
sprechendes Formblatt ist im Internet
abrufbar.
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studium/mobilitaetsstipendien
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