Hör-Innovation
im Museum
F
ür ihr Projekt „Binaurale Hör-
geräte – räumliches Hören für
alle“ erhielten sie vor einem Jahr
den Deutschen Zukunftspreis. Die
Rede ist von Prof. Dr. Dr. Birger
Kollmeier, Prof. Dr. Volker Hoh-
mann – beide Institut für Physik
der Universität – und Dr. Torsten
Niederdränk, Siemens AG. Nun
kann man sich ihre Innovation im
Deutschen Museum in München
ansehen – in einer Dauerausstel-
lung zum Zukunftspreis, die jähr-
lich über eine Million Besucher
anzieht.
Seit Anfang Oktober ist nun dort
auch das Modul zum „Binauralen
Hören“ zu sehen. Es beleuchtet die
zentralen Facetten von Kollmeiers
preisgekröntem Projekt und stellt
das Prinzip des beidohrigen Hörens
und die Übertragung dieses Prin-
zips auf moderne Hörgerätetechnik
vor. Der Clou des Moduls ist die
Hör-Demonstration „schwieriger“
akustischer Umgebungen in Echt-
zeit – mit und ohne beidohrigem
Hören: In einer Art Computerspiel
kann man sich mit eigenen Ohren
von der Wirksamkeit binauraler
Hörgeräte überzeugen. Zudem lässt
sich die Entwicklungsgeschichte
der Hörgeräte nachverfolgen – vom
Hörrohr bis zu den binauralen Hör-
geräten der digitalen Zeit.
40. Jrg. 8/13
UNI-INFO
Seite 3
Herausgeber:
Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Redaktionsschluss: 15. des Vormonats.
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geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion, sondern die persönliche
Meinung der VerfasserInnen wieder.
Genderforschung
D
as Zentrum für interdisziplinäre
Frauen- und Geschlechterforschung
(ZFG) veranstaltet den 3. Gender-For-
schungstag. Nachwuchswissenschaftler-
Innen stellen sich mit ihren Forschungs-
arbeiten einem interdisziplinären Fach-
publikum vor. Dabei können sie über
Instituts- und Fachgrenzen hinaus mit
WissenschaftlerInnen ins Gespräch
kommen, interdisziplinäre Forschungs-
ansätze kennenlernen und sich mit
Studierenden der Gender- und Queer-
Studies austauschen.
Wann: 29. November, 14.00bis 17.00Uhr
Wo: A8 1-110
UNI-INFO: Frau Al-Shamery, in Ihr
Ressort fällt das Referat „Forschung und
Transfer“. Welche Aufgaben nehmen die
Kolleginnen und Kollegen dort wahr?
AL-SHAMERY: Sie haben es mit vie-
len Prozessen zu tun. Ich will hier nur
einige Dinge nennen: Etwa das Antrags-
geschäft in der nationalen und internati-
onalen Forschungsförderung oder auch
die inhaltliche Begleitung der Berichte
an das MWK. Im Bereich Technolo-
gietransfer bearbeiten sie Patentanträge
und begleiten Ausgründungen. Und sie
entwickeln Konzepte für die Gleich-
stellung aus Perspektive der Forschung.
UNI-INFO: Ihnen geht es auch darum,
Oldenburger Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zu positionieren …
AL-SHAMERY: …ja, und zwar natio-
nal wie international, zum Beispiel über
Preise oder über Vorschläge für die
Aufnahme in führende Wissenschafts-
organisationen. Und nicht zu verges-
sen natürlich die Entwicklung unseres
wissenschaftlichen Nachwuchses: Hier
haben wir in den vergangenen Jahren
gemeinsam mit Herrn Siebenhüner viel
Zeit und Energie investiert. Wobei von
unserer Seite der Aufbau einer struktu-
rierten Doktorandenausbildung ebenso
im Fokus stand wie die gezielte Förde-
rung unserer Postdoktorandinnen und
Postdoktoranden.
UNI-INFO: Welche Vorteile sehen Sie
in der neuen Referatsstruktur?
AL-SHAMERY: Sie bietet eine Garantie
für Kontinuität in den Prozessabläufen. In
meinemAmt als Vizepräsidentin hatte ich
anfangs eine erhebliche Lernphase: Das
Tagesgeschäft unterscheidet sich deutlich
von dem einer Wissenschaftlerin.
UNI-INFO: Inwiefern?
AL-SHAMERY: Ich musste mich auf
den aktuellen Wissensstand der Dis-
kussion in der deutschen Hochschul-
landschaft bringen und zugleich viel
Operatives selbst verfolgen. Deshalb
hatte ich den Kopf zunächst nicht so
frei, mich in die Universität hinein mit
den Kolleginnen und Kollegen besser
über die gemeinsame Forschungsstra-
tegie auszutauschen. Das ist mit dem
Gewinn einer Leitung, die mit Frau
Muylkens phantastisch besetzt ist, jetzt
anders: Sie garantiert, dass laufende
Prozesse kontinuierlich begleitet wer-
den, ohne dass man den regelmäßigen
Wechsel der Vizepräsidentinnen und
-präsidenten spürt.
UNI-INFO: Frau Muylkens, Sie sind
seit August Leiterin des Referats und
damit für die strategische Schwerpunkt-
planung zuständig. Was genau verbirgt
sich dahinter?
MUYLKENS: Unter anderem die
Aufgabe, koordinierte Forschungs-
programme für das Präsidium feder-
führend zu betreuen. Dazu zählen
große Forschungsverbundprojekte wie
das Exzellenzcluster oder Sonderfor-
schungsbereiche der DFG, die für län-
gere Zeiträume eingeworben werden und
insofern natürlich mit einer besonderen
Sichtbarkeit der Universität verbunden
sind. Strategische Schwerpunktplanung
bedeutet meiner Ansicht nach auch,
dass man aufmerksam in die Universi-
tät hineinschaut und große wie kleine
Projekte identifiziert und begleitet, die
zukunftsweisenden Forschungsthemen
nachgehen.
UNI-INFO: Wo sehen Sie die beson-
deren Herausforderungen Ihres Aufga-
benbereichs?
MUYLKENS: Für die kommenden
Jahre sicher in der Teilnahme der Uni-
versität am neuen EU-Forschungsrah-
menprogramm „Horizon 2020“. Die
EU-Forschungsförderung wird für die
Hochschulen immer bedeutender als
eine Säule der Drittmitteleinwerbung
neben nationalen Programmen wie der
DFG, dem BMBF, dem BMWi oder den
großen Stiftungen.
UNI-INFO: Wie wollen Sie dabei mit
den verschiedenen Fachkulturen an der
Universität umgehen?
MUYLKENS: Für mich wird es vor
allem darauf ankommen, alle Fach-
kulturen bei ihren Aktivitäten im For-
schungs- und Transferbereich zu unter-
stützen. Eine große Herausforderung
wird es meiner Ansicht nach sein, die
hohe Kreativität und das innovative Po-
tenzial von Forschungsleistungen auch
in Zeiten einer stagnierenden Grundfi-
nanzierung aufrechtzuerhalten.
UNI-INFO: Frau Al-Shamery, im De-
zember wird die Universität 40 Jahre
Bereiten die Universität auf das „Schlüsseljahr 2017“ vor: Katharina Al-Shamery (l.) und Michaela Muylkens.
Foto: Daniel Schmidt
„Anders als der Mainstream denken“
In loser Folge stellt UNI-INFO die neuen Referate des Präsidiums vor: Katharina Al-Shamery und Michaela
Muylkens über Aufgaben und Ziele des Referats Forschung und Transfer.
alt. Welche Rolle wird sie in der näheren
Zukunft in der Forschungslandschaft
spielen?
AL-SHAMERY: 2017 wird ein Schlüs-
seljahr für die deutsche Hochschul-
landschaft. Über die Mittel, die in die
Exzellenzinitiative geflossen sind, wird
neu zu entscheiden sein. Die Signale
aus der Politik gehen dahin, dass das
Kooperationsverbot zwischen Bund
und Ländern für den Hochschulbereich
möglicherweise schon sehr bald fallen
wird.
UNI-INFO: Mit welchen Folgen?
AL-SHAMERY: Insgesamt führt dies
zu einer weiteren Ausdifferenzierung
des Hochschulsystems. Zu beobach-
ten ist, dass sich einige Universitäten
und Hochschulen zu Interessenvertre-
tungsgruppen zusammenschließen.
Gleichzeitig ist die Wirtschaftslage
nicht optimal. Daher ist es so wichtig,
dass wir als sogenannte Profiluniversität
wahrgenommen werden.
UNI-INFO: Die Universität Oldenburg
als „Profiluniversität“: Was heißt das
für Sie?
AL-SHAMERY: Dass wir uns in ei-
nigen Schwerpunktthemen exzellent
aufstellen, dabei offen für neue Wege
sind und anders als der Mainstream
denken. Wir wollen nicht schwerfällig
als Tanker durch die Gegend fahren,
sondern als ein bewegliches Schiff.
Und dabei sollten wir den Namensgeber
unserer Universität, Carl von Ossietzky,
nicht aus dem Blick verlieren und uns
der gesellschaftlichen Verantwortung
bewusst sein. Es ist uns also gerade
auch wichtig, Bereiche zu pflegen, aus
denen sich neue Impulse für unsere
Gesellschaft ergeben.
UNI-INFO: Welche Gradmesser sind
Ihnen dabei wichtig?
AL-SHAMERY: Grundsätzlich sollten
wir Erfolg nicht nur an Kennzahlen
messen, sondern auch an der Aus-
bildung des herausragenden wissen-
schaftlichen Nachwuchses und an der
internationalen Wertschätzung der Kol-
leginnen und Kollegen. Das besitzt für
mich einen ebenso großen Stellenwert
wie der Erfolg in der Drittmittelakquise.
Interview: Matthias Echterhagen
Dr. Michaela Muylkens ist seit Au-
gust des Jahres Leiterin des Refe-
rats Forschung und Transfer. Von
2011 bis 2013 war sie Referentin
für Forschung im Rektorat der TU
Dortmund. Muylkens promovierte
2009 im Fach Mittelalterliche und
Neuere Geschichte an der Uni-
versität Bonn, wo sie bis 2011 als
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Institut für Geschichtswissen-
schaft tätig war.
Tag der
Forschung
D
er Tag der Forschung – organisiert
durch das Referat Forschung und
Transfer – steht ganz im Zeichen der
strukturierten Nachwuchsförderung.
Die Oldenburger DFG-Graduierten-
kollegs stellen sich ebenso vor wie die
vom Niedersächsischen Wissenschafts-
ministerium geförderten Promotions-
programme sowie die Helene-Lange-
Kollegs für Nachwuchswissenschaft-
lerinnen. Im Mittelpunkt der Work-
shops am Vormittag stehen Themen wie
Gleichstellung, Betreuungskonzepte,
Internationalisierung sowie fachliche
und überfachliche Qualifikationen. Ge-
meinsam sollen auch gesamtuniversitäre
Leitlinien entwickelt werden. Die wis-
senschaftlichen Forschungsprogramme
für NachwuchswissenschaftlerInnen ste-
hen amNachmittag auf dem Programm.
Wann: 13. November, 9.00 bis 16.00 Uhr
Wo: Bibliothekssaal
Mit Geschäftsidee
zur Winter School
E
rstmalig bietet das Gründungs- und
Innovationszentrum (GIZ) der Uni-
versität eine Entrepreneurship Win-
ter School an – gemeinsam mit der
Wirtschaftsförderung der Stadt und
dem Technologie- und Gründerzentrum
Oldenburg (TGO). Die Winter School
richtet sich an Gründungsinteressier-
te mit einer konkreten Geschäftsidee,
steht aber auch Gründungsinteressier-
ten ohne Hochschulbezug offen. Die
TeilnehmerInnen arbeiten praxisorien-
tiert an ihrer eigenen Geschäftsidee und
treiben diese voran. ExpertInnen un-
terstützten sie dabei – mit Gründungs-
Know-how und Feedback zur eigenen
Idee. Interessierte können sich bis zum
22. November bewerben unter:
/
entrepreneurshipwinterschool
Wann:12. bis 14. Dezember
Wo: TGO
1,2 4,5,6,7,8