UNI-INFO
Seite 5
40. Jrg. 8/13
W
ie thematisieren wir eigentlich
das, was wir gemeinhin das
„Fremde“ nennen? Studierende der
Fächer Sachunterricht, Kunst und Ger-
manistik haben sich mit dieser Frage
beschäftigt – und sich dem „Frem-
den“, dieser kulturellen Konstruktion,
künstlerisch genähert. Ihre Ergebnisse
präsentieren sie in der Ausstellung
„Das andere Du’ – Phänomene des
Fremden in Sachbüchern der Kinder-
und Jugendliteratur“ bei der Olden-
burger Kinder- und Jugendbuchmesse
(KIBUM).
Die Studierenden haben dabei mit
SchülerInnen der Grundschule Haaren-
tor zusammengearbeitet. Angeleitet
von Dr. Ines Oldenburg vom Institut
für Pädagogik und von Thomas Rob-
bers vom Institut für Kunst und Visu-
elle Kultur erzählen sie Geschichten
zum Thema „Anderssein – Fremd-
sein“, deren Entstehungsprozess die
Ausstellung dokumentiert. Weitere
Teile der Ausstellung: Ein Kinderbuch
zum kulturellen Erbe des Wassernoma-
denstamms der Yagan aus Chile, das
Studierende unter Anleitung von Päda-
gogin Prof. Dr. Astrid Kaiser verfasst
haben. Außerdem gibt es dreidimen-
sionale Räume und Installationen, die
zum Dechiffrieren und Spielen auffor-
dern – entwickelt von TeilnehmerInnen
eines Kunstpraxis-Seminars von Sabine
Wallach, die der Frage nachgingen, wie
Medien Vorurteile bilden.
Eine Literatursammlung rundet die
Ausstellung ab. Zusammengestellt hat
sie Mareile Oetken, Koordinatorin für
Kinder- und Jugendliteraturforschung
der Universität, zusammen mit Studie-
renden; Ausgangspunkt war die Frage,
wie Sachbücher eigentlich über fremde
Orte, Dinge und Menschen berichten
– und somit Welten vom Anderen und
Fremden schaffen.
Wann: 3. bis 12. November, 10.00 bis
18.00 Uhr;
3. November, 11.15 Uhr (Eröffnung)
Wo: Artothek, Peterstr. 1
Wo das Fremde zuhause ist
KIBUM-Begleitausstellung zum Anderssein
Füße hoch
O
hne Ausreden könnten wir ein-
packen, weiß Günther Willen,
Bestsellerautor und Bibliothekar an der
Universität. Nun hat er einen Ratgeber
geschrieben: „Füße hoch, das Niveau
steigt“ ist im Oktober rechtzeitig zur
Frankfurter Buchmesse im Heyne Ver-
lag erschienen. Für 8,99 Euro finden
sich in dem Ratgeber, so der Untertitel,
„Schlagfertige Sprüche und faule Aus-
reden für jede Gelegenheit“.
TheaterCampus
A
uch in diesem Jahr fordert das Ol-
denburgische Staatstheater bei den
Studierenden der Universität „Mehr
Drama“ ein und lädt zum zweiten Thea-
terCampus. StudentInnen können alle
Vorstellungen für fünf Euro besuchen
– auf allen Plätzen. Insgesamt stehen 15
Inszenierungen zur Auswahl. Darunter
Büchners „Woyzeck“ mit Musik von
Tom Waits, Mozarts „Zauberflöte“ oder
der Tanzabend „…was sie bewegt“. Die
Studierenden können auch direkt mit
den Theatermachern in Kontakt treten.
MitarbeiterInnen und Ensemble-Mit-
glieder bieten exklusive und kostenlose
Workshops an und geben Einblick in das
Theaterleben und die Arbeit hinter den
Kulissen. So können die StudentInnen
direkt vom Generalintendanten Markus
Müller erfahren, wie man ein Theater
führt oder beim Workshop „Operet-
te sich wer kann“ mit Dramaturg Lars
Gebhardt und Dirigent Paul Johannes
Kirschner über die aktuelle Inszenierung
von Johann Strauß` „Fledermaus“ disku-
tieren. Die Teilnahme an den Kursen ist
kostenlos, Anmeldung unter dramatur-
oder Tel.: 0441/2225-130
festivals-extras/2-theatercampus.html
Wann: 18. bis 24. November
Wo: Oldenburgisches Staatstheater
B
rief in die Auberginenrepublik“:
Mit einer Lesung aus seinem neu-
esten Roman eröffnete Abbas Khider
die 22. „LiteraTour Nord“. Bis Februar
bewerben sich fünf weitere Schriftstel-
lerInnen um den mit 15.000 Euro do-
tierten „Preis der LiteraTour Nord“. An
der Lesereise durch Norddeutschland
nehmen neben Khider die AutorInnen
Ralph Dutli, Clemens Meyer, Mirko
Bonné, Marion Poschmann und Tho-
mas Glavinic teil. Veranstalter der
Auberginenrepublik
„LiteraTour Nord“ in Oldenburg sind
die Universität, das Literaturbüro Ol-
denburg und die Buchhandlung CvO
Unibuch. Die Moderation übernimmt
die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr.
Sabine Doering. Die nächste Lesung
bestreitet der Schriftsteller Ralph Dutli
mit seinem Roman „Soutines letzte
Fahrt“.
Wann: 10. November, 11.00 Uhr
Wo: Musik- und Literaturhaus
Wilhelm 13
D
ie Geschlechterverhältnisse in
der Opernwelt Richard Wagners
scheinen klar. Strahlenden männlichen
Helden oder genialen Künstlern stehen
Urweiber gegenüber: Inkarnationen
von Opfer oder Erlösung. Das interna-
tionale Symposium „Wagner – Gender
– Mythen“ stellt diese Sichtweise in
Frage: „Die Wagnerrezeption hat sich
in der Vergangenheit häufig mit Frauen
um Wagner, Wagner-Sängerinnen und
den Frauen in Wagners Werken be-
schäftigt. Dabei kam allerdings die
kritische musikwissenschaftliche Ge-
nderperspektive auf Wagner zu kurz“,
erklärt Prof. Dr. Melanie Unseld, Hoch-
schullehrerin für Kulturgeschichte der
Musik und wissenschaftliche Leiterin
der Tagung.
Das Symposium hinterfragt die Wag-
nerschen Mythisierungen von Weib,
Held und Künstler: Wie stellte sich
der Mythos Weib, wie der Mythos
Held bei Wagner dar? Wie gehen
zeitgenössische SängerInnen damit
um? Welche Auswirkungen hatten die
Geschlechterbilder auf das Ehe- und
Familienleben des Komponisten? Wa-
rum waren Wagners Gender-Mythen
für Hollywood-Filme prägend? Und
wie werden derartige Mythen heute
rezipiert? Vorträge aus der Musikwis-
senschaft, Geschichtswissenschaft,
Mediävistik und Anglistik sowie aus
dem Kulturjournalismus gehen Fragen
wie diesen nach. Ein Schwerpunkt des
Symposiums liegt dabei auf Wagners
Musikdrama „Tristan und Isolde“, das
die TeilnehmerInnen des Symposiums
in der Neuinszenierung des Oldenbur-
gischen Staatstheaters in der Regie von
Alexander Müller-Elmau besuchen.
(tk)
Wann: 15. bis 17. November
Wo: Exerzierhalle Oldenburg
Weib, Held und Künstler
Internationales Symposium: Richard Wagner aus gendertheoretischer Sicht
Wie werden Richard Wagners Mythen heute rezipiert und inszeniert? Szene aus „Tristan und Isolde“ am Oldenburgischen Staatstheater.
Foto: Andreas J. Etter
1,2,3,4 6,7,8