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UNI-INFO
Personalien
„Die Wahrheit nachbilden mag
gut sein, aber die Wahrheit erfin-
den ist besser, viel besser.“
Giuseppe Verdi (1813-1901),
italienischer Komponist
Zu guter Letzt
Prof. Dr. Thorsten
Dittmar
ist auf die
Professur für Mari-
ne Geochemie am
Institut für Chemie
und Biologie des
Meeres (ICBM) be-
rufen worden. Seit
2008 leitet er dort
die Max-Planck-Forschungsgruppe für
Marine Geochemie. Die enge Zusam-
menarbeit mit dem Max-Planck-Institut
für Marine Mikrobiologie (MPI Bremen)
wird Dittmar als „Brückenprofessor“ im
Rahmen eines Kooperationsabkommens
weiter ausbauen. Bevor Dittmar nach
Oldenburg kam, war er Assistant Pro-
fessor an der Florida State University in
Tallahassee (USA).
Als Stipendiat der Studienstiftung des
Deutschen Volkes studierte Dittmar Geo-
ökologie an der Universität Bayreuth. 1999
promovierte er an der Universität Bremen.
Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter war
er am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in
Bremerhaven tätig und forschte mehrere
Jahre an der University of Washington
(USA). Forschungsaufenthalte führten ihn
unter anderem nach Chile und Brasilien.
Dittmars Forschungsarbeiten konzentrie-
ren sich auf gelöstes organisches Material
imMeerwasser, dessen Rolle im Kohlen-
stoffkreislauf der Erde noch weitgehend
unklar ist. Er analysiert die Entstehung,
die chemische Struktur und die mögliche
Zusammensetzung des Materials, das
aus Überresten von Algen, Landpflanzen
sowie Erdölkomponenten besteht, die aus
undichten Lagerstätten unter demOzean-
boden in das Meereswasser gelangt sind.
Die Forschungsergebnisse sind eine wich-
tige Grundlage, um den CO
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-Gehalt der
Atmosphäre und zukünftige Klimaver-
änderungen besser verstehen zu können.
Prof. Dr. Anna Hen-
kel,
bisher Postdoc-
toral Fellow an der
Bielefeld Graduate
School in History
and Sociology der
Universität Biele-
feld, ist zur Junior-
professorin für So-
zialtheorie an der Fakultät I Bildungs-
und Sozialwissenschaften ernannt
worden. Henkel studierte Ökonomie
und Sozialwissenschaften an der Uni-
versität Witten/Herdecke und dem In-
stitut d’Études Politiques in Paris. Nach
Forschungsaufenthalten in Kopenhagen
promovierte sie 2011 mit einer Arbeit
über die „Soziologie des Pharmazeu-
tischen“. Zu den Forschungsschwerpunk-
ten der Soziologin gehören Sozial- und
Gesellschaftstheorie in ihrer Verbindung
mit empirischer Forschung, die Einbe-
ziehung von Materialität und Dingen
in soziologische Untersuchungen sowie
Fragestellungen der Wirtschaftssozi-
ologie und Wissensforschung. Sozial-
theoretisches Denken zur Aufklärung
gesellschaftlicher Problemstellungen ist
ihr zentrales Anliegen.
Prof. Dr. Sarah
Verhulst
ist zur Ju-
niorprofessorin für
Analyse und Mo-
dellierung des au-
ditorischen Systems
ernannt worden.
Bevor sie nach Ol-
denburg kam, war
Verhulst Postdoc am Center for Com-
putational Neuroscience der Boston
University (USA) und Research Fellow
an der Harvard Medical School. Die aus
Belgien stammende Wissenschaftlerin
studierte Elektrotechnik an der Groep T
Hogeschool Leuven (Belgien) und akus-
tische Ingenieurswissenschaften an der
Technischen Universität Dänemark, wo
sie 2010 auch promovierte. In Oldenburg
gilt ihr Forschungsinteresse der Verbes-
serung der Diagnostik von Hörschäden.
Dabei sucht sie nach Wegen, psycho-
akustische und physiologischeMethoden,
wie beispielsweise das Elektroenzephalo-
gramm (EEG) und Otoakustische Emis-
sionen, zu kombinieren. Darüber hinaus
kommen Computermodelle der Hörbahn
zum Einsatz. Verhulst untersucht, wie
sich die Beeinträchtigungen des Gehörs
auf die Darstellung von Klang in den un-
terschiedlichen Verarbeitungsprozessen
entlang der Hörbahn auswirken.
Prof. Dr. Michael
Wark
, bisher Hoch-
s chu l leh r e r f ü r
Technische Chemie
an der Universität
Bochum, hat den
Ruf auf die Profes-
sur für Technische
Chemie angenom-
men. Hier leitet er den Arbeitsbereich
„Photokatalyse und nachhaltige Res-
sourcennutzung“. Wark studierte Che-
mie in Bremen, wo er 1993 mit der
Arbeit „Stabilisierung hochdisperser
Halbleiterpartikel in Zeolithmatrizen“
promovierte. Es folgten Postdoc-Stellen
an der Ecole Nationale Supérieure de
Chimie Mulhouse (Frankreich) und
am Graduiertenkolleg „Dynamische
Prozesse an Festkörperoberflächen“
der Universitäten Dortmund und Bo-
chum. 2004 habilitierte sich Wark an
der Universität Hannover, wo er eine
außerplanmäßige Professur erhielt. Der
Chemiker lehnte einen Ruf an die Uni-
versität des Saarlandes ab. Zu seinen
Forschungsschwerpunkten zählen unter
anderem die Entwicklung neuartiger
Photokatalysatoren sowie die Erfor-
schung von Materialien für die moderne
Energietechnik wie Membranen für
Brennstoffzellen oder farbstoff-sensi-
bilisierte Solarzellen.
Prof. Dr. Gabriele
Gerlach
, Leiterin
der AGBiodiversität
und Evolution der
Tiere am Institut für
Biologie und Um-
weltwissenschaften,
ist von Niedersach-
sens Wissenschafts-
ministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajic
in den Wissenschaftlichen Beirat des
Instituts für Vogelforschung, „Vogelwarte
Helgoland“, in Wilhelmshaven berufen
worden. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre.
Der Beirat berät das Ministerium und
das Institut in wissenschaftlichen und
organisatorischen Fragen.
Dr. Birte Julia Specht
ist mit der Ver-
waltung der Professur für Didaktik der
Mathematik beauftragt worden.
Sonja Krätzer, Johanna Kunert
und
He-
lena Schlütken
, Bachelorstudentinnen
der Sonderpädagogik, sind mit dem
ISAAC-Forschungspreis für hervorra-
gende Abschlussarbeiten im Fachge-
biet der Unterstützten Kommunikation
ausgezeichnet worden. Bei der ISAAC
handelt es sich um die Gesellschaft
für Unterstützte Kommunikation e.V.,
den deutschen Zweig der International
Society for Augmentative and Alterna-
tive Communication. Die Studentinnen
erhielten den mit 300 Euro dotierten
Preis zur Erhebung von Vorausset-
zungen für die Einführung einer Kom-
munikationstafel im Gemeinwesen am
Beispiel der Apotheke.
Ruhestand
Prof. Dr. Micha-
el Neubrand
ist
am 1. Oktober
i n den Ru he -
stand getreten.
In den vergange-
nen zehn Jahren
hatte er eine C4-
Professur für Didaktik der Mathe-
matik am Institut für Mathematik
inne. Er hat sich in nationalen und
internationalen wissenschaftlichen
Arbeitsgruppen und Konferenzen
einen Namen gemacht und wesent-
lich zum guten Ruf der Oldenburger
mathematischen Bildungsforschung
beigetragen. Seine Forschungsarbeit
konzentrierte sich in den Oldenbur-
ger Jahren auf drei Bereiche: Die
internationale PISA-Studie, wo er
Sprecher der deutschen Mathema-
tikexpertengruppe war, die COAC-
TIV-Studie zum Professionswissen
von Mathematiklehrern, und die
Entwicklung und Bewertung von
Aufgaben für die nationalen Bil-
dungsstandards im Fach Mathe-
matik.
Am Institut prägte er vor allem die
Lehre im Studiengang „Elementar-
mathematik“ für Grund-, Haupt-
und Realschulen. Er ist wesentlich
verantwortlich, dass hier echte Ma-
thematik in elementarer Weise in
ihren Ideen und Denkweisen auch
solchen Studierenden nahegebracht
wird, die wenig Zugang zu formalen
Repräsentationen von Mathematik
haben. Diese Sicht auf Mathematik
eröffnet die Möglichkeit, in dem
Studiengang das eigene Lernen von
Mathematik unmittelbar mit didak-
tischen Theorien und Reflexionen
zu verknüpfen.
Astrid Fischer
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