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UNI-INFO
40. Jrg. 7/13
Auszeichnung
und Ansporn
P
rof. Dr. Katharina Al-Shame-
ry (Foto), Chemikerin und
Vizepräsidentin für Forschung
der Universität Oldenburg, ist
von der Mitgliederversammlung
der Deutschen Forschungsge-
meinschaft (DFG) in Berlin zum
Senatsmitglied gewählt worden.
Zudem ist sie neues Mitglied der
Deutschen Akademie der Natur-
forscher Leopoldina.
Der Senat ist das wichtigste wis-
senschaftspolitische Gremium
der DFG. Er nimmt übergeordnete
Anliegen der Forschung wahr,
berät Regierungen, Parlamente
und Behörden und setzt Akzente
in der Forschungsplanung. Zu-
dem vertritt er die Interessen der
deutschen Forschung gegenüber
der ausländischen Wissenschaft.
Der DFG-Senat besteht aus 39
wissenschaftlichen Mitgliedern.
Über ihre neue Funktion als DFG-
Senatsmitglied freue sie sich sehr,
erklärte Al-Shamery. „Die Wahl
e h r t m i c h ,
und ich emp-
finde sie als
Auszeichnung
und Ansporn
zugleich.“ Sie
we r d e s i c h
weiterhin mit
ganzer Kraft für die Belange der
Wissenschaft engagieren.
Als Mitglied der Leopoldina wur-
de Al-Shamery aufgrund ihrer
herausragenden wissenschaft-
lichen Leistungen vorgeschla-
gen und in einem mehrstufigen
Auswahlverfahren in die Aka-
demie gewählt. Die Leopoldina
hat ihren Sitz in Halle und steht
unter der Schirmherrschaft des
Bundespräsidenten. 2008 wurde
sie zur Nationalen Akademie der
Wissenschaften erhoben. Zur-
zeit gehören ihr über 1.400 Mit-
glieder aus mehr als 30 Ländern
an. Die Leopoldina fördert die
Wissenschaft, indem sie inter-
disziplinäre Diskussionen anregt,
Forschungsergebnisse verbreitet
und die deutsche Wissenschaft in
internationalen Gremien vertritt.
Zu ihren zentralen Aufgaben ge-
hört auch die Beratung von Poli-
tik, Gesellschaft und Wirtschaft
bei aktuellen wissenschaftlichen
und wissenschaftspolitischen
Fragen. 1652 gegründet, ist die
Leopoldina die älteste naturwis-
senschaftlich-medizinische Aka-
demie der Welt. Zu ihren Mitglie-
dern zählten Persönlichkeiten wie
Marie Curie, Charles Darwin,
Albert Einstein, Johann Wolf-
gang von Goethe und Alexander
von Humboldt.
Al-Shamery, die 2011 für ihre
besonderen Verdienste in Wis-
senschaft und Forschung mit
dem Bundesverdienstkreuz aus-
gezeichnet wurde, ist Mitglied
zahlreicher Gremien und Orga-
nisationen. 2011 wurde sie vom
DFG-Senat in die Kommission
„Ombudsman für die Wissen-
schaft“ gewählt, ein Gremium zur
Einhaltung guter wissenschaft-
licher Praxis.
Bevor Al-Shamery 1999 an die
Universität Oldenburg berufen
wurde, waren Göttingen, Paris,
Zürich, Oxford, Bochum, Berlin
und Ulm Stationen ihrer wis-
senschaftlichen Karriere. Die
Forschungsschwerpunkte der
Chemikerin liegen im Bereich
nanostrukturierter Oberflächen,
zeitaufgelöster Nanophotonik und
Oberflächenphotochemie.
... hat die Universität im Sommer emp-
fangen. Die Gäste – unter ihnen sieben
Alexander von Humboldt-Stipendiaten
– stammen aus Ägypten, der Volksre-
publik China, Dänemark, Indien, In-
donesien, Irland, Japan, Kanada, Neu-
seeland, der Russischen Föderation,
dem Sudan, Syrien, der Ukraine, Us-
bekistan, den Vereinigten Staaten und
Vietnam. Sie halten sich zwischen
zwei Monaten und drei Jahren an der
Universität auf. Bei dem Empfang des
International Relations Office (IRO)
hatten die GastwissenschaftlerInnen
Gelegenheit, sich kennenzulernen.
50 Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler ...
Das Foto zeigt sie zusammen mit
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ba-
bette Simon und ihren Gastgebern im
Hörsaalzentrum der Universität.
Foto: Wilfried Golletz
A
m Mittwoch, 4. Dezember, geht es
los: Mit einem Festakt im Audi-
max startet die Universität Oldenburg
in ihr Geburtstagsjahr. Mehr als ein
Jahr lang präsentiert sie sich mit zahl-
reichen öffentlichen Veranstaltungen.
Die Vorbereitungen dazu laufen auf
Hochtouren – mit viel Unterstützung
auch von außen. Dazu gehören auch
fünf „Jubiläums-
botschafter“, die
sich in der Region
für die Universität
und deren Feierlich-
keiten zum 40. Ge-
burtstag engagie-
ren. Eine von ihnen
ist Mirja Viertel-
haus-Koschig (Foto), Stellvertretende
Beiratsvorsitzende der Universitätsge-
sellschaft Oldenburg e.V. (UGO) und
Unternehmerin.
UNI-INFO: Frau Viertelhaus-Koschig,
Elementar für die Menschen der Region
Jubiläumsbotschafterin Mirja Viertelhaus-Koschig über den 40. Geburtstag der Universität
Die Botschafter
F
ünf Persönlichkeiten, die UNI-
INFO in loser Folge vorstellt,
unterstützen die Universität als
„Jubiläumsbotschafter“:
• Mirja Viertelhaus-Koschig,
Stellvertretende Beiratsvorsitzen-
de der Universitätsgesellschaft
Oldenburg e.V. (UGO) und Un-
ternehmerin
• Maria Bruns, UGO-Beiratsmit-
glied, Mitglied des Kreistages im
Landkreis Ammerland und Un-
ternehmerin
• Dr. Thea Dückert, Gastdozentin
an der Universität, Mitglied im
Nationalen Normenkontrollrat und
ehemaliges Bundestagsmitglied
• Thomas Kossendey, UGO-Mit-
glied, Präsident der Oldenbur-
gischen Landschaft und Parla-
mentarischer Staatssekretär
• Jürgen Krogmann, UGO-Mit-
glied, Mitglied des Niedersäch-
sischen Landtags und des Rats der
Stadt Oldenburg
M
ehr als 150 Gäste konnte TGO-
Geschäftsführer Jürgen Bath im
September anlässlich des zehnjähri-
gen Jubiläums des Technologie- und
Gründerzentrums Oldenburg (TGO)
begrüßen, darunter auch Olaf Lies, Nie-
dersächsischer Minister für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr.
2003 startete das TGO mit 18 Firmen.
Heute arbeiten und forschen dort 75
Mieter. Über 160 Firmen haben die
Dienste des Gründerzentrums in An-
spruch genommen und dabei bis Ende
2012 fast 2,4 Millionen Euro Gewer-
besteuer gezahlt sowie annähernd 500
Vollzeitarbeitsplätze geschaffen. Inner-
halb von zehn Jahren entwickelte sich
das TGO zum größten Technologie- und
Gründerzentrum Niedersachsens.
Die ersten Gespräche über die Einrich-
tung eines Technologie- und Gründer-
zentrums als Bindeglied zwischen Wirt-
schaft und Wissenschaft wurden bereits
in den 1990er Jahren geführt. Ziel war
Referatsstruktur
D
as Präsidium hat die Organisati-
onsstruktur der Stabsstellen geän-
dert. Neu eingerichtet wurde das Referat
„Planung und Entwicklung“, das der
Präsidentin zugeordnet ist. Als Referate
organisiert sind nun auch die bisherigen
Stabsstellen der Vizepräsidentinnen
(Referat „Studium und Lehre“, Referat
„Forschung und Transfer“).
Die Stabsstelle „Strategisches Control-
ling“ wurde aufgelöst und dem Finanz-
controlling des Dezernats 2 zugeordnet.
Ein akademisches Controlling soll nun
im Referat „Planung und Entwicklung“
aufgebaut werden. Aufgelöst wurden
auch die Stabsstellen „Hochschulstatistik
und -information“ und „International
Relations Office (IRO)“. Die Aufgaben
der Hochschulstatistik fließen in das Re-
ferat „Studium und Lehre“, die Aufgaben
des IRO sind dem Referat „Planung und
Entwicklung“ zugeordnet.
UNI-INFO wird in den kommenden
Ausgaben die drei neuen Referate vor-
stellen – in Interviews mit deren Lei-
terInnen sowie den jeweiligen Präsidi-
umsmitgliedern.
es, die Entwicklung einiger Univer-
sitätsinstitute zu fördern. Schließlich
übernahm die Stadt Oldenburg die
Rolle des Hauptgesellschafters neben
der Universität, der damaligen Fach-
hochschule Oldenburg/Ostfriesland/
Wilhelmshaven und Vertretern aus der
Wirtschaft. Dadurch ergab sich die
Chance auf eine Förderung durch Land,
Bund und Europäische Union, so dass
das Projekt mit günstigen Mieten und
effektivem Service in die Tat umgesetzt
werden konnte.
Erfolgreiche Unternehmen und Insti-
tute, die sich im Laufe der Zeit am
TGO niederließen beziehungswei-
se dort ihren Ursprung hatten, sind
unter anderem die Public Express
GmbH, eine der ersten Fernbuslinien
Deutschlands, die Energy & Meteo
Systems GmbH, der Weltmarktführer
im Bereich Energiemeteorologie, und
ForWind, das Zentrum für Windener-
gieforschung.
Zehn Jahre TGO
Unterstützung bei mehr als 160 Firmengründungen
was hat Sie motiviert, Jubiläumsbot-
schafterin zu werden?
VIERTELHAUS-KOSCHIG: Gera-
de in den sechs Jahren, in denen ich
Vorsitzende des Fördervereins Wirt-
schafts- und Rechtswissenschaften war,
habe ich viele Entwicklungen an der
Universität unmittelbar miterlebt. Als
Jubiläumsbotschafterin möchte ich da-
rauf aufmerksam machen, dass die Uni
Oldenburg eine elementare Wirkung auf
die Wirtschaft und Kultur – und damit
auf die Menschen – in der Nordwest-
Region hat und ein großer Gewinn für
die Stadt ist. Die Kooperationen mit
Unternehmen sind heute selbstverständ-
lich und insbesondere der Stiftungsleh-
rstuhl „Entrepreneurship“ von Prof. Dr.
Nicolai und die kreativen Gründer am
TGO bereichern mit ihren neuen Ideen
den Wirtschaftsstandort Oldenburg.
Nach einer schwierigen Gründungs-
phase ist im neuen Jahrtausend der
Brückenschlag zwischen Wissenschaft,
Wirtschaft und Gesellschaft gelungen
und die Region kann die Universität
selbstbewusst präsentieren und von ihr
profitieren.
UNI-INFO: Was wünschen Sie der
Universität für ihre nächsten 40 Jahre?
VIERTELHAUS-KOSCHIG: Gerade
die Konflikte um die Namensgebung
und die damit verbundene Auseinander-
setzung mit der politischen Vergangen-
heit haben die Strukturen der Institution
entscheidend geprägt. Studieren heißt
nicht, Wissen aufzunehmen, ohne es
zu hinterfragen. Der Prozess der Na-
mensgebung macht auf diesen Punkt
besonders aufmerksam und erinnert die
Studierenden daran, kritisch zu bleiben.
Ich wünsche der Universität Oldenburg,
dass sie diesen Grundgedanken auch in
den nächsten 40 Jahren aufrechterhält
und die Studierenden als eigenständig
denkende junge Menschen fördert.
UNI-INFO: Warum ist es aus Ihrer
Sicht wichtig und richtig, dass die Uni-
versität ihren 40. Geburtstag gebührend
feiert?
VIERTELHAUS-KOSCHIG: Die Uni
Oldenburg hat in den vergangenen 40
Jahren viele Herausforderungen erlebt.
Aber auch viel Positives wie die stetig
wachsenden Kooperationen mit anderen
Universitäten, Institutionen und Unter-
nehmen, die erfolgreiche Umstellung al-
ler Studiengänge auf Bachelor- und Ma-
ster-Abschlüsse in der Bologna-Reform
und nicht zuletzt die Einrichtung der
European Medical School. Alle, die die
Uni in den vergangenen 40 Jahren auf
ihrem Weg begleitet haben – die Stu-
dierenden, Alumni, Lehrenden, Mitar-
beiter und die Förderer aus Wirtschaft,
Kultur und Wissenschaft – können stolz
auf das Erreichte sein. Das gemeinsame
Meistern dieser Herausforderungen ist
ein guter Anlass, zusammen zu feiern.
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