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UNI-INFO
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Stipendien für
Promovierende
U
m ein Stipendium können sich
DoktorandInnen der Universität bis
zum 31. Oktober bewerben. Die Heinz-
Neumüller-Stiftung fördert jährlich
vier bis sechs Promovierende, die ihren
Diplom- oder Masterabschluss an den
Fakultäten II oder V gemacht haben.
Interessierte können sich selbst bewerben
oder von einem Hochschullehrer vorge-
schlagen werden. Die StipendiatInnen er-
halten ein Jahr lang monatlich 400 Euro.
/
heinz-neumueller-stiftung
S
eit dem Sommersemester for-
schen Studierende der Universi-
tät Oldenburg und der Liverpooler
John Moors University gemeinsam
zu aktuellen rehabilitationspäda-
gogischen Fragen. Im Interview
berichtet die Organisatorin und
Hochschullehrerin für Rehabilita-
tionspädagogik/Health Care, Prof.
Dr. Gisela C. Schulze (Foto), über die
Zusammenarbeit und die weitere
Planung des Projekts.
UNI-INFO: Was sind die Ziele dieses
internationalen Lehr- und Lernfor-
schungsprojekts?
SCHULZE: Ge-
meinsam mit den
Leh renden und
Studierenden der
John Moors Uni-
versität in Liver-
pool haben wi r
das Modul „Parti-
zipation und Inklusion für Menschen
mit Behinderung“ entwickelt und
erprobt. Unser Ziel ist es, dieses Mo-
dul in die vorhandenen Studiengänge
zu implementieren und damit einen
Beitrag zur Internationalisierung in
der Sonder- und Rehabilitationspäda-
gogik sowie der Lehrerausbildung zu
leisten. Außerdem wollen wir Infor-
mationen zu Arbeits- und Handlungs-
feldern für Menschen mit Beeinträch-
tigungen in Deutschland und England
gewinnen und auswerten.
UNI-INFO: Was waren die bishe-
rigen Höhepunkte der Kooperation?
SCHULZE: Die gegenseitigen Besuche
in Oldenburg und Liverpool waren sehr
fruchtbar. Der direkte Austausch und
die Diskussionen der Arbeitsergebnisse
waren eine zusätzliche Motivation für
Lehrende und Studierende. Zum Ab-
schluss des Besuchs in Liverpool wurde
sogar ein gemeinsamer Film über das
Projekt gedreht.
UNI-INFO: Welche Aktivitäten sind
für das Wintersemester geplant?
SCHULZE: Um in Zukunft einen
dauerhaften Austausch zwischen den
Einrichtungen zu etablieren, begin-
nt nun ein Praktikumsaustausch für
die Studierenden der Sonder- und
Rehabilitationspädagogik in Olden-
burg und Liverpool. Darüber hinaus
möchten wir die Kooperation mit
dem Ambulatorium für Rehabili-
tation am Institut für Sonder- und
Rehabilitationspädagogik ausbauen
und eine Kooperation mit unserem
Partnerambulatorium am Institut für
Orthopädagogik an der Universität
Groningen auf den Weg bringen.
Interview: Felicitas Kruke
Rehabilitationspädagogik
Im Austausch
mit Liverpool
Gesucht:
Geschäftsideen
E
in Energy Drink, eine Handy-App
oder ein neuartiges Verfahren zur
Energieerzeugung – es gibt viele Mög-
lichkeiten, innovative Geschäftsideen
zu entwickeln. Häufig fehlt es aber an
engagierten Persönlichkeiten, die diese
Ideen auch umsetzen. Daher hat die
Stiftungsprofessur Entrepreneurship
den „Gründerpreis der Uni Oldenburg“
ins Leben gerufen. Studierende und
MitarbeiterInnen der Universität kön-
nen ihre innovativen Geschäftsideen
bis zum 1. November einreichen. Aus
allen Einsendungen prämiert eine Fach-
jury die drei besten Geschäftsideen
mit insgesamt 3.500 Euro. Zusätzlich
wird der Preis für Gründungsunter-
stützung an besonders engagierte Uni-
MitarbeiterInnen verliehen, die sich für
Oldenburger GründerInnen einsetzen.
O
b LipDub oder Campus-Radio:
In dem Professionalisierungs-
bereich „Projektmanagement für
Studierende der Geistes-, Kultur-
und Sozialwissenschaften“ entste-
hen Projekte, die auch außerhalb
der Universität wahrgenommen
werden. Der Modulverantwortliche
und Lehrende Thomas Schneeberg
erklärt im Interview, was die Studie-
renden lernen – und was die Per-
spektiven des Angebots sind.
UNI-INFO: Was genau verbirgt sich
hinter dem fakultätsübergreifenden
Professionalisierungsbereich?
SCHNEEBERG: In diesen Modu-
len werden sämtliche Aspekte des
Projektmanagements geübt – an
praktischen, von den Studierenden
selber konzipierten Projekten. Res-
sourcenmanagement, Öffentlichkeits-
arbeit, Evaluation und Dokumenta-
tion, all das, was heutzutage für ein
erfolgreiches Projektmanagement
gebraucht wird. Dazu kommt noch
der besonders wichtige Punkt Dritt-
mittelbeschaffung, worin die meisten
Projektgruppen erstaunlich erfolg-
reich sind.
UNI-INFO: Welche Projekte konnten
Sie bisher auf die Schiene setzen?
SCHNEEBERG: Neben vielen Aus-
stellungen sind Projekte wie Lip-
Dub, das Campus-Radio oder auch
ein Sponsorenlauf organisatorisch
und strukturell durchgeplant worden.
Auch Fachtagungen, zum Beispiel
die zum Thema „Inklusion“, die im
Oldenburger Landtag von den Johan-
nitern veranstaltet wurde, oder die
Jubiläumstagung des vebn (Verband
eLearning Business Norddeutsch-
land) in Hannover wurden von „mei-
nen“ Studierenden organisiert.
UNI-INFO: Welche Erfahrungen
nehmen die Studierenden mit?
SCHNEEBERG: Durchgängig kann
man sagen, dass der Arbeitsumfang
von Projekten vorher unterschätzt
wurde, die Studierenden aber ein-
hellig der Meinung sind, dass sich
die viele Arbeit gelohnt habe, weil
sie danach wussten, auf was man
sich einlässt. Und: Sie hatten alle
viel Spaß!
UNI-INFO: Wie wird das Angebot
von den Studierenden angenommen?
SCHNEEBERG: Die Module sind
sehr stark belegt, teilweise mit 40
Teilnehmenden ausgebucht. Die
Rückmeldungen in Evaluationen
und Reflexionen sind sehr positiv.
Bemängelt wird, dass die Module
in den verschiedenen Fakultäten,
vor allem bei Lehrenden, noch zu
wenig bekannt sind. Häufig wird
angeregt, diese Module verpflichtend
zu machen.
UNI-INFO: Wie geht es weiter, was
sind Ihre Pläne?
SCHNEEBERG: Die Module „Ein-
führung“ im Sommersemester und
„Vertiefung“ im Wintersemester wer-
den mit Sicherheit weiterhin spannende
Projekte hervorbringen. So soll der
Testlauf des Campus-Radios vom Juni
im kommenden Semester zu einem
dauerhaften Projekt weiterentwickelt
werden. Mich persönlich würde es sehr
freuen, wenn wir bei entsprechender
Unterstützung zum Jubiläum der Uni-
versität im kommenden Jahr ein blei-
bendes Projekt installieren könnten.
Interview: Matthias Echterhagen
Professionalisierungsbereich
Alles lernen über
Projektmanagement
Förderpreis für
regionale Arbeiten
D
ie Oldenburgische Landschaft ver-
gibt ab dem kommenden Jahr erst-
mals einen Förderpreis für studentische
Abschlussarbeiten mit Regionalbezug.
Bewerben für die Preise in Höhe von
insgesamt 1.500 Euro können sich Stu-
dierende der Hochschulen im Raum
Oldenburg mit Abschlussarbeiten be-
ziehungsweise -projekten aus Bachelor-
oder Masterstudiengängen.
Ziel ist es, Studierende am Anfang
ihrer wissenschaftlichen Laufbahn
darin zu bestärken, sich Themen im
oldenburgischen Umkreis zu wid-
men. Einsendungen für den Förder-
preis „Forschung Regional“ sind bis
zum 1. Juli an die Geschäftsstelle der
Oldenburgischen Landschaft mög-
lich. Kontakt: Sabrina Lisch, lisch@
oldenburgische-landschaft.de, Tel.:
0441-77918-27.
Monatlich auf Sendung gehen
Studierende gründen Campus-Radio / Interessierte sind willkommen
A
uf dem belebten und sonst eher lauten
Mensavorplatz am Campus Haaren-
tor ist es an diesem Mittag im Sommer
still. Statt miteinander zu reden, hören
die Studierenden andächtig zu. Aus den
Lautsprechern ertönt die erste Probe-
sendung des Campus-Radios der Uni-
versität Oldenburg. Regelmäßige Live-
Sendungen mit Reportagen, Berichten
und Musik direkt vom Campus – das ist
die Vision des Projekts.
Um sie zu realisieren, haben sich Studie-
rende intensiv vorbereitet. Ein wichtiger
Schritt auf demWeg zum eigenen Radio
waren die Campus-Radio-Projekttage
im Juni. Dort präsentierten die Mache-
rInnen ihre Ergebnisse, diskutierten
mit ExpertInnen das zukünftige Ra-
dioformat, Inhalte und die technische
Umsetzung.
„Die Projekttage waren sehr fruchtbar,
jetzt muss sich zeigen, ob die Initialzün-
dung für das Campus-Radio greift“, sagt
Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer,
Hochschullehrerin für „Musik und Me-
dien“. Das Campus-Radio sei eine Idee,
die sie im Gespräch mit Dörthe Bühr-
mann, Programmleiterin beim Olden-
burger Lokalsender „oeins“, entwickelt
habe. Dabei sei schnell klar geworden,
dass das Radio nur funktionieren könne,
wenn die Studierenden es selbst in die
Hand nähmen. Also holten sie zunächst
Lydia Skrabania mit ins Boot. Denn sie
absolvierte den Master Integrated Media
und verfügt über vielfältige journali-
stische Erfahrungen im Hörfunk.
Bereits während ihres Bachelorstudiums
an der Uni Duisburg-Essen arbeitete
Skrabania beim dortigen Campus-Radio.
Anfangs war sie mit dem Aufnahmege-
rät unterwegs, übernahm die eine oder
andere Moderation und produzierte
schließlich regelmäßig Berichte und
Reportagen. Und in Oldenburg war sie
freie Mitarbeiterin bei „oeins“.
KeinWunder also, dass sie sofort begeis-
tert war von der Idee, in Oldenburg ein
Campus-Radio für die Uni mit ins Leben
zu rufen. In ihremSeminar „Radio aktiv“
erlernten Studierende des Fachmasters
Integrated Media die Produktions- und
Sendungsplanung, diskutierten den Auf-
bau von Reportagen und Moderationen.
„Die Studierenden haben große Fort-
schritte gemacht und tolle Formate und
Sendungen entwickelt“, sagt Skrabania.
Von Vorteil sei, dass die Studierenden
mit den technischen Details vertraut
seien und sich deshalb ganz auf die In-
halte konzentrieren könnten. Damit nicht
genug: Im Seminar „Projektmanage-
ment“ bei Thomas Schneeberg, Wissen-
schaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter
am C3L, befassten sich die Studierenden
im letzten Semester ebenfalls inten-
siv mit der Planung, Finanzierung und
Werbung für das Oldenburger Campus-
Radio. Und neben dem technischen und
inhaltlichen Know-How informierten sie
sich bei den Projekttagen über Fragen der
Radioästhetik sowie über rechtliche und
wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
Das Campus-Radio richtet sich an Stu-
dierende aller Fakultäten. Die Macher-
Innen freuen sich über jeden, der Lust
hat mitzumachen, egal ob mit oder ohne
Vorkenntnisse. Schon jetzt ist klar, dass
die verschiedenen fachlichen Hinter-
gründe der Studierenden den besonderen
Reiz des Senders ausmachen.
Übrigens: Schon einmal gab es an der
Universität ein „CampusRadio“ – eine
Journalistenausbildung, die mehrere
Jahre vom Arbeitsamt finanziert wurde.
1995 ging die wöchentliche Radiosen-
dung in Kooperation mit der Universität
Bremen bei Radio Bremen 2 an den
Start. Vielen HochschulabsolventInnen
gelang mit „CampusRadio“ der Sprung
in den Journalismus. (fk)
Sendezeiten: Jeder 1. Donnerstag im
Monat, 18.00 bis 20.00 Uhr auf Oeins
(UKW 106,5 MHz und Internetstream).
Redaktionstreffen: 16. Oktober, 20.00
Uhr, Medienlabor (A8)
Kooperation
mit Pennsylvania
S
eit Februar 2013 kooperiert die Uni-
versität Oldenburg mit der Pennsyl-
vania State University (PSU), eine der
forschungsstärksten Universitäten der
USA. Im Rahmen dieser Kooperation
war im Juni die erste Promotionsstuden-
tin aus den USA zu Gast in Oldenburg.
Im Oktober reisen Prof. Dr. Olaf Zawa-
cki-Richter, Initiator der Kooperation,
und Dekan Prof. Dr. Manfred Wittrock
nach Pennsylvania, um die Planung eines
Doktorandenaustauschs zwischen beiden
Universitäten voranzutreiben.
Lydia Skrabania hat den Master Integrated Media studiert und das Campus-Radio mit ins Leben gerufen.
Foto: Daniel Schmidt
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