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4.1 Forschungsbeiträge an der Universität Oldenburg
Besondere Beiträge zu Themen der
nachhaltigen
Entwicklung
leistet
die Universität in den Themengebie-
ten Meeresforschung, Biodiversität,
Energieforschung und Frauen- und
Geschlechterforschung sowie in der
Bildungsforschung, den Sozialwissen-
schaften und der Medizin.
Meeresforschung
Mit dem interdisziplinären Institut für
Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
verfügt die Universität über ein sehr gut
aufgestelltes Meeres- und Küstenfor-
schungszentrum. Schwerpunkt ist die
Flachmeer- und Küstenforschung, die
Grundlagen für notwendige Schritte in
einem nachhaltigen Küstenzonenma-
nagement und für maritimesWirtschaf-
ten untersucht.
Biodiversität
Die interdisziplinäre Biodiversitätsfor-
schung ist insbesondere am ICBM und
dem Institut für Biologie und Umwelt-
wissenschaften (IBU) beheimatet, das
international anerkannte Gruppen
aus den Bereichen Evolutionsbiolo-
gie, funktionelle Ökologie und Land-
schaftsökologie bündelt. Ein Hauptfor-
schungsgebiet ist die Verbindung von
Biodiversität und Stoffströmen. Biodi-
versitätsforschung wird hier verbun-
den mit Ansätzen der theoretischen
Ökologie, Mikrobiologie, Evolution und
Ökologie und zusätzlichem Input der
Biogeochemie, chemischen Ökologie
und animal navigation.
Energieforschung
Gegenstand der Oldenburger Ener-
gieforschung sind die Grundlagen der
Umwandlung Erneuerbarer Energien,
die Entwicklung von Technologien und
Verfahren zukünftiger erneuerbarer
Energiesysteme, die Netzintegration
Erneuerbarer Energien sowie die Trans-
formation des Energieversorgungssys-
tems. Der Forschungsschwerpunkt von
ForWind, dem Zentrum für Windener-
gieforschung der Universitäten Olden-
burg, Hannover und Bremen, liegt in
Oldenburg auf der Wechselwirkung
zwischen Wind und Windenergiesyste-
men.
Frauen- und
Geschlechterforschung
In der Frauen- und Geschlechterfor-
schung kooperieren vorwiegend die
Kultur-, Sprach- und Sozialwissenschaf-
ten. Gebündelt wird die Forschung im
Zentrum für Frauen- und Geschlechter-
studien (ZFG). Die hier geleistete For-
schung trägt zur Geschlechtergerech-
tigkeit bei und ist der sozialen Säule der
Nachhaltigkeit zuzuordnen.
Bildungsforschung
Als profilierter Standort für Bildungsfor-
schung mit Schwerpunkt in der Lehrer-
bildung hat die Universität Oldenburg
Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen
in diesem Forschungsfeld aufgegrif-
fen. Besonders herauszuheben sind
die Arbeiten sowie praktischen Umset-
zungskonzepte in der Energiebildung,
wie auch im Rahmen der in Oldenburg
angesiedelten Landes-Agentur „Bil-
dung für nachhaltige Entwicklung“.
Hier werden Forschungs- und Unter-
richtsmaßnahmen an allgemeinbil-
denden und berufsbildenden Schulen
Niedersachsens koordiniert und beglei-
tend analysiert, wie z.B. im Bereich
von nachhaltigen Schülerfirmen und
-genossenschaften als Lernfeld für
nachhaltige Ökonomie.
Sozialwissenschaften
Im Bereich der Sozialwissenschaften
werden Fragen der Innovationsdyna-
miken u.a. im Energiesektor ebenso
beforscht wie die Veränderung der
europäischen Sozialsysteme und der
Beschäftigungssicherungsmaßnahmen
mit besonderen Bezügen zur sozialen
Nachhaltigkeit. Andere Forschungs-
fragen befassen sich mit den Einstel-
lungen von Stakeholdern zu verschie-
denen Formen der Landnutzung im
Küstenbereich.
Medizin
Im Rahmen der im Jahr 2012 gegrün-
deten European Medical School wird
neben dem bereits etablierten For-
schungsschwerpunkt der Neurosen-
sorik auch die Versorgungsforschung
aufgebaut. In diesem Feld werden u.a.
Professuren in den Feldern Epidemio-
logie und Biometrie, Gesundheitspsy-
cholgie/Public Health und Medizinethik
besetzt.