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Landschaftsschutzgebiet„Tegelbusch“
Beim Landschaftsschutzgebiet „Tegel-
busch“ handelt es sich um eine ehema-
lige Tonkuhle auf dem Gelände einer
früheren Ziegelei. Hier hat sich ein nas-
ser Erlenwald mit Arten des Bruch- und
Auenwalds entwickelt. Typisch sind die
Schwertlilie (Iris) sowie verschiedene
Arten von Sauergräsern (Cyperacea).
Das Breitblättrige Knabenkraut (Dacty-
lorhiza majalis) und der Winterschach-
telhalm (Equisetum) konnten ebenfalls
nachgewiesen werden. Darüber hinaus
ist das Landschaftsschutzgebiet ein
bedeutender städtischer Lebensraum
für Amphibien. Das Gebiet ist ca. 35 ha
groß und geprägt durch alte Hofstellen,
Wallhecken, Baumreihen und Einzelge-
hölze.
7.7.2 Auswirkungen der Aktivitäten der Universität auf die Biodiversität
Erweiterungsgebiet Campus Wechloy„W-784“
Die Baumaßnahmen auf dem Erweite-
rungsgebiet des Campus Wechloy („W-
784“) wirken sich auf die umliegenden
Ökosysteme aus. Im Folgenden sollen
sie und ihre Kompensationsmaßnah-
men dargestellt werden. Für die Aus-
weisung als Bebauungsgebiet waren
intensive Untersuchungen von Flora
und Fauna durch eine vorgeschriebene
Umweltprüfung im Rahmen des Bebau-
ungsplans vorgeschrieben.
Bei dem Gebiet handelt es sich um eine
8,8 ha große Fläche westlich des Küp-
kerswegs zwischen dem Drögen-Ha-
sen-Weg und der Bahnlinie Olden-
burg-Leer. Hier entstehen ein neuer
Forschungsbau (Neuro-Sensorik und
Sicherheitskritische Systeme, „NeSSy“)
sowie weitere Institute und For-
schungseinrichtungen. Das Plangebiet
grenzt an die Landschaftsschutzge-
biete „Tegelbusch“ und „Haarenniede-
rung“. Einzelbäume des Naturdenkmals
„Eichenallee Drögen-Hasen-Weg“ gren-
zen an das Gebiet an, werden jedoch
durch die Bauvorhaben nicht beein-
flusst.
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7.7.3 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für das Management
der Auswirkungen auf die Biodiversität
Wie jede andere Organisation beein-
flusst auch die Universität Oldenburg
durch ihre Aktivitäten die Biodiversität
auf dem Hochschulgelände. Insbeson-
dere die Grundstückspflege und die
Bebauung des Geländes wirken sich
aus. Die Grundstückspflege erfolgt auf
Grundlage eines Pflegeplans durch
die Gärtner der Universität. Es wird
versucht, die Auswirkungen durch die
Pflege möglichst gering zu halten bzw.
positive Effekte auf die Biodiversität zu
erzielen, dazu gehören:
• weitestmöglicher Verzicht auf
Streuen mit Salz imWinter (Aus-
nahme:Treppen und Eingänge)
• Minimierung des Dünge- und
Pflanzenschutzmitteleinsatzes (Aus-
nahme: Rasensportplatz und nach
Baumaßnahmen)
• kleinflächiges Auftragen der Mittel
statt Spritzen
• Verzicht auf Pflanzung nicht einhei-
mischer Arten
• sukzessives Ersetzen nicht einheimi-
scher Arten (z.B. Rhododendron)
• Ausästungen bzw. Fällungen von
Bäumen auf dem Gelände nur außer-
halb der Brutsaison von Vögeln
• Reinigung und Kontrolle der Entwäs-
serungsgräben des Campus Wechloy
nur vor dem Laichen der Frösche
• Alle Pflegemaßnahmen werden so
gestaltet, dass ihre Auswirkungen
auf die Biodiversität möglichst
gering ausfallen.
Die Architektur des 1984 eingeweihten
Campus Wechloy ist ein gelungenes
Beispiel für den Versuch, bestehende
Natur und Fortschritt miteinander zu
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Stadtplanungsamt Oldenburg 2011
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60